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Influence of DNA DSB repair on cell sensitivity to chloroethylating cytostatics

Subject Area Public Health, Healthcare Research, Social and Occupational Medicine
Term from 2010 to 2017
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 188280051
 
Final Report Year 2017

Final Report Abstract

Die Chlornitrosoharnstoffe (CNU), zu denen für die Glioblastom-Therapie relevanten Zytostatika Nimustin (ACNU) und Lomustin (CCNU) gehören, wirken zytotoxisch auf Tumorzellen durch Induktion von DNA-Schäden. Zu den toxischsten DNA-Schäden gehören die DNA- Doppelstrangbrüche (DSB), die als Folge der Reparatur von DNA-Interstrangvernetzungen (ICL) entstehen und Apoptose/Nekrose oder Seneszenz auslösen können. Es sind zwei Hauptwege zur DNA-DSB-Reparatur bekannt, die homologe Rekombination (HR) und die nicht-homologe Strangverknüpfung (Non-Homologous-End-Joining, NHEJ). Im Rahmen des vorliegenden Projektes wurden die folgenden Fragenstellungen untersucht: 1) Welche Rolle spielen die MGMT-Expression, die homologe Rekombination (HR) und die DSB- Reparatur in der Resistenz von Zellen (Zytotoxizität, Apoptose-/ Nekroseinduktion) gegen CNU? Hamsterzellen mit Defekten in der HR-Reparatur (BRCA2, Rad51D1 oder XRCC3-Mutanten) zeigten eine signifikant erhöhte Empfindlichkeit gegenüber ACNU (Nimustin) im Vergleich zu den Wild-Typ-Zelllinien (WT) im Koloniebildung-Test, während die NHEJ-Mutanten eine ähnliche Sensitivität oder nur leichte Sensibilisierung aufwiesen. Die Bestimmung der Apoptose/Nekrose- Induktion im Annexin V-FITC/PI-Test (AV-PI) ergab eine signifikante Erhöhung der Zelltodraten bei HR-Mutanten, die hauptsächlich auf die Apoptose-Induktion zurückzuführen war. BRCA2 und XRCC3 –Mutanten, die mit dem funktionellen humanen MGMT-Gen transfiziert wurden, wurden resistent gegenüber ACNU. 2) Spielen HR und NHEJ eine Rolle in der gentoxischen Wirkung der CNU? Die HR-defekten Zellen (BRCA2, XRCC3 und RAD51D-Mutanten) wiesen spontan eine chromosomale Instabilität auf und reagierten hypersensitiv gegenüber ACNU im Vergleich zum WT. Die NHEJ-Mutanten, dagegen, waren empfindlicher nur gegenüber die höchsten getesteten Konzentrationen. Also korrelierte die CNU-induzierte Gentoxizität mit der Zytotoxizität in den Zelllinien. 3) Wie erfolgt die Bildung und Reparatur der induzierten DSB im „Wildtyp“ und Reparatur-defekten Mutanten und welche Signalwege hierbei eine Rolle spielen? Wir beobachteten signifikante Bildung von Kern-Foci der DSB-Marker γH2AX und 53BP1 nach Behandlung mit ACNU. Die Kinetik der Foci-Bildung und Reparatur war für beide Marker ähnlich und unterstützte das Konzept, dass DSB durch die Prozessierung von ACNU-induzierten ICL erzeugt werden. Bei späteren Zeitpunkten nach der Behandlung nahmen die Foci-Levels in allen WT-Zellen signifikant ab, während in den HR-Mutanten signifikant erhöht blieben (was auf fehlende DSB-Reparatur hinweist). Die NHEJ-Mutanten, dagegen, zeigten eine gering gestörte DSB-Reparatur. 4) Gibt es eine Zellzyklusabhängigkeit bei der Entstehung von DSB? In synchronisierten Hamsterzellen konnten wir nachweisen, dass die Kern-Foci von DNA-Reparaturproteine, die zu den Stellen der DSB rekrutiert werden (γH2AX, ATMS1981, MDC1- und RPA2), sich erst in der S- Phase des Behandlungszyklus bilden und sich während dem G2-Phase-Block anhäufen. 5) Führt die chemische Inhibition von HR-Proteinen (HRi) in Glioblastom-Zellen zu deren Sensibilisierung gegenüber CNU? In kultivierten Glioblastom-Zellen bestätigten wir im Koloniebildung-Test die Sensibilisierung gegenüber CCNU (Lomustin) mit niedermolekularen Inhibitoren des RAD51-Proteins (RI-1, B02) oder MRE11- (Mirin). Die Sensibilisierung war auf die erhöhten Apoptoseraten zurückzuführen, wie im AV/PI-Test gezeigt. Die Aktivierung von Kaspasen und PARP1 bestätigte die Apoptoseinduktion. Die nach CCNU überlebenden Zellen wiesen Merkmale der Seneszenz auf, insbesondere nach HRi. Die ICL-Entstehung und Reparatur wurden im modifizierten Komet-Test mit bestrahlten Zellen demonstriert. Die Bildung und fehlende Reparatur von DSB nach CCNU und HRi wurden durch die Detektion von Kern-Foci der rekrutierten DSB-Marker bestätigt. Eine hemmende Wirkung von CCNU und HRi auf die DNA- Replikation konnte mit Hilfe der DNA-Faser-Technik und des EdU-Einbau-Tests in S-Phase Zellen nachgewiesen werden. Mittels der Methode von EU-Einbau während der RNA-Synthese untersuchten wir die Effekte von CCNU und HRi auf die Transkription, wobei eine eindämmende Wirkung von B02 und Mirin festgestellt wurde. Im subkutanen Xenograft-Modell mit U87MG- Gliomzellen zeigten wir, dass RI-1 signifikant die Tumorzelltoxizität von CCNU erhöht, sodass das Wachstum der subkutanen Tumoren in Nacktmäusen aufgehalten werden kann.

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