The Diachrony of Agreement Systems: Welsh - Breton - German (and other Germanic languages)
Final Report Abstract
Im Projekt wurden zur genauen Erfassung der Pervasivität von Kongruenz für die germanische und britannische Sprachfamilie die gleichen Textausschnitte (aus Lukas 2) in Bezug auf Kongruenzrelationen exhaustiv analysiert und in einer Datenbank, die mit Projektende 51.800 Datensätze umfasst, annotiert. Die Paralleltextanalyse ermöglicht, über den identischen Text(-Ausschnitt) ein tertium comparationis zu finden, das die Vergleichbarkeit der erfassten Daten gewährleistet. Die Resultate wurden visualisiert und kartiert, um diachrone Entwicklungen erfassbar zu machen. Bei den germanischen Sprachen ergab sich, dass die stärksten Abweichungen vom ursprünglichen Muster unter anderem bei Sprachen auftreten, in deren Geschichte Sprachkontakt eine besondere Rolle spielt (Englisch, Afrikaans). Demgegenüber zeichnen sich die britannischen Sprachen in ihrer überlieferten Form durch eine bemerkenswerte diachrone Stabilität aus. Neben der Frage nach der Pervasivität widmete sich das Projekt bestimmten besonders auffälligen Kongruenzkonstellationen bei lexical hybrids, bei denen etwa Genus und Sexus oder Zahl in Numerus in einem inhärenten Konflikt stehen. Hier erweisen sich semantische und pragmatische Faktoren als ausschlaggebend.
Publications
-
(2016): Luthers Darnach satzt sich das Volck zu essen vnd zu trincken vnd stunden auff spielen aus Sicht frühneukymrischer Bibelübersetzungen. In Wirksame Rede im Frühneuhoch-deutschen: Syntaktische und textstilistische Aspekte. Hrsg. v. Britt-Marie Schuster & Dana Janetta Dogaru. Hildesheim, Zürich, New York: Georg Olms Verlag. 131–152
Poppe, Erich
-
(2018): Verbalkongruenz im Mittelkymrischen. Hagen: curach bhán
Plein, Kerstin
-
(2020): A diachronic and areal typology of agreement in Germanic: A quantitative study based on parallel texts. In: Sprachtypologie und Universalienforschung 73: 219– 260
Birkenes, Magnus Breder / Jürg Fleischer / Stephanie Leser-Cronau