Detailseite
Projekt Druckansicht

Crossmodale Handlungsselektion: Parallele Reaktionsauswahl als Determinante von Aufgaben-Interferenz

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190396088
 
Traditionelle kognitionspsychologische Modelle der Mehrfachtätigkeit vertreten die Annahme eines seriellen zentralen Mechanismus’ der Koordination mehrerer Aufgaben. Dieser zentrale Mechanismus wird vorgestellt als amodaler Engpass bzw. als limitierte Verarbeitungsressource, so dass zu gegebener Zeit nur für eine Aufgabe die passende Reaktion ausgewählt werden kann, während die Reaktionsauswahl in einer anderen Aufgabe warten muss. Diese Wartezeit führt gemäß diesen Modellen typischerweise zu Doppelaufgabenkosten. Die Entwicklung solcher serieller Engpassmodelle ist eng verbunden mit einer spezifischen Versuchsanordnung, dem Paradigma der psychologischen Refraktärperiode (PRP), bei der Stimuli mit variablem zeitlichen Versatz präsentiert werden. Neuere Studien und theoretische Vorstellungen legen hingegen nahe, dass die angenommene Serialität zentraler Prozesse ein Artefakt dieser spezifischen Methode sein könnte, und postulieren stattdessen die Möglichkeit paralleler Verarbeitung auch auf Ebene der Reaktionsauswahl. Im hier beantragten Projekt soll es darum gehen, weitere empirische Evidenz zu gewinnen, um Mechanismen crossmodaler Handlungsselektion (also der gleichzeitigen Ausführung von Handlungen in verschiedenen Reaktionsmodalitäten) genauer zu verstehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung von Reaktionsmodalitäten, die bislang in der Forschung weitgehend vernachlässigt wurden. Die gewonnenen Daten sollen genutzt werden, um eine eigene heuristische Rahmenkonzeption zur crossmodalen Handlungssteuerung genauer zu spezifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung