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Crossmodale Handlungsselektion: Parallele Reaktionsauswahl als Determinante von Aufgaben-Interferenz

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190396088
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt ging es allgemein darum, wie gleichzeitige Handlungen in mehreren Effektorsystemen miteinander koordiniert werden können. Dabei sollten bisherige eingetretene Pfade der entsprechenden Grundlagenforschung (die stets stark auf die Koordination zweier manueller Handlungen bzw. einer manuellen und einer vokalen Handlung fokussierte) verlassen werden, um auch andere Effektorsystemkombinationen (inkl. Blickbewegungen) und neue Versuchsanordnungen in den Blick zu nehmen. Im Rahmen von Grundlagenexperimenten wurden Probanden dazu aufgefordert, auf basale akustische Stimuli mit einer Einfach- oder Doppelreaktion zu antworten. In Abhängigkeit von diversen experimentellen Bedingungen wurden Reaktionszeiten und Fehler ausgewertet, um die Performanz inklusive ihrer Determinanten zu untersuchen. Insgesamt zeigte sich in den Ergebnissen eine große Flexibilität des kognitiven Systems in Abhängigkeit von konkreten Versuchsbedingungen und Effektorsystemkombinationen. So fanden wir in Abhängigkeit von konkreten Aufgabenbedingungen sowohl Evidenz für serielle Handlungsauswahl als auch Evidenz für parallele Handlungsauswahl, letztere dabei mit einer erstaunlich flexiblen Zuweisung von Verarbeitungsressourcen zu den jeweiligen Handlungsmodalitäten. Grenzen bisheriger führender theoretischer Rahmenmodelle wurden u.a. aufgezeigt durch den Nachweis, dass Mehrfachhandlungsanforderungen eher im Rahmen einer distinkten Gestalt, und weniger strukturalistisch (also als Summe der Einzelanforderungen) repräsentiert zu sein scheinen, und dass multiple Ressourcenmodelle nicht ohne weiteres auf die Outputseite der Informationsverarbeitung übertragen werden können. Ferner konnte gezeigt werden, dass neben Kosten, die mit Handlungsauswahlprozessen assoziiert sind, auch noch generelle Koordinationskosten bei der Ausführung von Mehrfachhandlungen eine wichtige Rolle für das Auftreten von Multitaskingkosten spielen. Insgesamt hat sich das Forschungsprogramm sowohl auf empirischer wie auch auf theoretischer Seite als sehr fruchtbar erwiesen und aufgezeigt, wie mittels des hier dargelegten Untersuchungsansatzes neue, produktive Impulse in die traditionsreiche Forschung zu Mehrfachtätigkeiten eingebracht werden können. Beitrag im ZDF NEO-Magazin: “Wie werd ich effektiv“ inkl. Auftritt/Interview mit der Projektdoktorandin Frau Pieczykolan http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1845850/Wie-werd%2527-ich-effektiv%253F#/beitrag/video/1845850/Wie-werd%27-ich-effektiv%3F

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