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Kompetenzzentrum Forschung und Information Musik Berlin (KoFIM - Berlin)

Antragstellerin Barbara Schneider-Kempf
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190396698
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Zentrum des von der DFG geförderten Projektes "Kompetenzzentrum Forschung und Information Musik" (KoFIM) stand die wissenschaftliche Tiefenerschließung von mehreren Tausend Musikautographen des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts sowie die Anreicherung dieser Erschließungsdaten mit digitalen Schriftproben und digitalen Wasserzeichen-Abbildungen. Im Laufe des Projekts, das von 2012 bis 2018 an der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin durchgeführt wurde, konnten über 11 .300 Musikwerke aus autographen Quellen im Online-Katalog des Internationalen Lexikons der Musik (RISM) erschlossen werden. Dokumentiert wurden außerdem rund 2.200 verschiedene Schreiberhände (Komponisten und Notenkopisten) mittels digitaler Schriftproben und mehr als 4.200 Wasserzeichen mittels digitaler Thermographie-Aufnahmen. Im Fokus der Untersuchung von handschriftlichen Quellen steht meist die Frage "Autograph oder Abschrift?". Auch in der Musikphilologie ist dies seit langem eine zentrale Fragestellung, für deren Beantwortung Erkenntnisse zu individuellen Schriftcharakteristika und Schriftentwicklungen notwendig sind. Um den Wissenschaftszweig der Schreiberforschung in dieser Hinsicht zu unterstützen, setzte das KoFIM-Projekt ein sogenanntes Catalog Enrichment auf visueller Ebene um. Jede im Autographenbestand begegnende Komponisten-Handschrift, ebenso wie jede dort auftauchende Kopisten-Handschrift, wurde mittels einer (oder je nach Quellenlage auch mehrerer) Schriftprobe(n) digital repräsentiert. Für die Erstellung einer solchen Schriftprobe wurden charakteristische Beispielseiten einer Quelle ausgewählt, die wesentliche Merkmale wie Schlüssel-und Notenformen, Taktsignaturen, Pausenzeichen, Tempobezeichnungen u.ä. enthielten. Die Seiten wurden im regulären Digitalisierungs-Geschäftsgang der Staatsbibliothek zu Berlin gescannt und kommen in den Digitalen Sammlungen der Bibliothek zur Präsentation. Eine Kreuzverlinkung vom und zum RISM-OPAC stellt das Auffinden der Schriftproben aus jeweils verschiedenen Recherche-Kontexten sicher. Für die Klärung des autographen Status' einer Handschrift können auch die Wasserzeichen im Papier wichtige Hinweise liefern, ebenso für die Datierung und/oder die geographische Zuordnung einer Quelle. Vor diesem Hintergrund hatte sich das KoFIM-Projekt zum Ziel gesetzt, mehrere Tausend Wasserzeichen aus dem Autographenbestand der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin zu digitalisieren, um damit einen Referenz-Datenbestand an (überwiegend datierten) Wasserzeichen aufzubauen. Hinsichtlich des bildgebenden Verfahrens kam die noch relativ junge Technik der Thermographie zum Einsatz, bei der mittels Infrarotstrahlung ein Wärmebild des Papiers erstellt wird. Die Thermographie bietet den Vorteil, dass die in früheren Jahrhunderten vorzugsweise verwendete Eisengallustinte im Infrarotstrahlungsbereich fast gänzlich unsichtbar wird und damit keine Tintenüberlagerungen die Sichtbarkeit des Wasserzeichens mehr behindern. Die auf diese Weise erstellten Wasserzeichen-Digitalisate wurden in der Spezialdatenbank für Wasserzeichen, dem WZIS, erschlossen und -wie bereits die Schriftproben-Digitalisate -durch· reziproke Verlinkung mit dem RISM-OPAC verknüpft, sodass auch hier die Auffindbarkeit der Daten aus verschiedenen Forschungskontexten heraus gesichert ist. In komprimierter Form informiert die Website des Projekts über Ziele und Ergebnisse: http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/musik/projekte/dfg-projekt-kofim-berlin/.

 
 

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