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Identifikation von Schlüsselgenen in der Pathogenese des Multiplen Myeloms durch gesamtgenomische DNA-Methylierungsanalysen
Antragsteller
Dr. Martin Kaiser
Fachliche Zuordnung
Hämatologie, Onkologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190827152
Das Multiple Myelom (MM) ist eine bösartige klonale Erkrankung des Knochenmarks, die von reifen B-Lymphozyten, den so genannten Plasmazellen, ausgeht. In nahezu allen Fällen entwickelt sich die Erkrankung aus einer prämalignen Vorstufe, der monoklonalen Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS). Im Weiteren kann das MM in eine aggressiv verlaufende Plasmazell-Leukämie (PCL) übergehen. Die Pathomechanismen der Progression von MGUS über das Multiple Myelom zur PCL sind bisher weitgehend unbekannt. Charakteristisch ist die Akkumulation genetischer Schäden im Verlauf der Erkrankung. In jüngster Zeit gibt es Hinweise, dass auch epigenetische Veränderungen, wie die DNA-Methylierung, eine wichtige Rolle in der Tumorbiologie beim MM spielen und sich Methylierungsmuster mit dem Fortschreiten der Erkrankung ändern.Das Ziel des geplanten Projektes liegt in der gesamtgenomischen DNA-Methylierungsanalyse von ca. 120 Knochenmarkproben von MM-Patienten mittels Bead-basierten Methylierungsarrays. Mit dieser hochauflösenden Technologie können über 27000 so genannte CpG Dinukleotide im gesamten Genom parallel bezüglich ihres Methylierungsstatus untersucht werden.Die gefundenen Methylierungsmuster beim MM sollen mit der Methylierung gesunder Plasmazellen, sowie MGUS- und PCL-Patienten verglichen werden, um für die Entstehung und das Fortschreiten der Erkrankung wichtige, differentiell methylierte Gene oder Regionen zu identifizieren. Tumorbiologisch interessante Gene sollen mittels gezielter Methylierungsanalyse näher charakterisiert und bezüglich ihrer Funktion untersucht werden. Auf diesem Wege identifizierte Schlüsselgene könnten zur individuellen Prognoseabschätzung beitragen oder Ziele epigenetischer Therapien darstellen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor Dr. Gareth Morgan