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"Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser" - Überlegungen zu einem anspruchsvollen Vertrauensbegriff in den IB

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191476275
 
Vertrauen bleibt ein interessantes, aber in den Internationalen Beziehungen wenig beachtetes Phänomen. In der zweiten Phase unseres Forschungsprojekts Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser - Überlegungen zu einem anspruchsvollen Vertrauensbegriff in den IB wollen wir untersuchen, welche Faktoren Vertrauensbildungsprozesse von Staaten gegenüber anderen Staaten im Politikfeld Sicherheit befördern oder behindern können. Hierzu greifen auf das im Vorgängerprojekt erarbeitete konzeptuelle und methodologische Instrumentarium zurück und wenden es auf die Außenpolitik Deutschlands gegenüber Frankreich, Russland und den USA an. Wir verstehen die abhängige Variable Vertrauen auf der staatlichen Ebene als Diskurs, in dem bestimmte Annahmen über den Charakter des anderen Staates vorherrschen. Die Prominenz dieses Vertrauensdiskurses erfassen wir mit einem im Vorgängerprojekt entwickelten und plausibilisierten inhaltsanalytischen Kategoriensystem, das es erstmals ermöglicht, Veränderungen im Vertrauensniveau über Zeit nachzuverfolgen. Auf der Seite der unabhängigen Variablen identifizieren wir vier mögliche Faktoren, die Vertrauensbildungsprozesse auf unterschiedliche Arten beeinflussen können: das Senden und Empfangen von kostspieligen Signalen, individueller Kontakt zwischen Entscheidungsträgern, Bürokraten und Bevölkerungen zweier Staaten, Lernprozesse in Folge von geglückter Interaktion sowie unterschiedliche Institutionalisierungsgrade bzw. -modi. Diese Faktoren operationalisieren wir durch eine Kombination aus Ereignisdaten und zusätzlichen qualitativen Merkmalen. Mit dem Projektende sollten wir ein besseres Verständnis von dem haben, was Vertrauensbildung von Staaten gegenüber anderen Staaten befördert oder behindert. Mit unserem Projekt wollen wir einen Beitrag zur Vertrauensbildung in der Außenpolitik leisten. Von hieraus sollte es dann auch möglich sein, zwischenstaatliches Vertrauen als genuin relationale Kategorie in den Blick zu nehmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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