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Siedlungs- und Landschaftsarchäologie der Bronze- und Eisenzeit im Südosten des Kaspischen Meeres.
Antragsteller
Dr. Christian Konrad Piller
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191563907
Hauptziel des hier beantragten Vorhabens ist die Untersuchung des Fundplatzes Gohar Tepe und seines Umfeldes unter landschafts- und siedlungsarchäologischen Gesichtspunkten. Gohar Tepe liegt in der Küstenebene des Kaspischen Meeres und ist als einer der bedeutendsten Fundorte der Kontaktzone zwischen dem Iranischen Plateau, dem südlichen Zentralasien und dem Kaukasusraum anzusprechen. Mit einer durchgehenden Sequenz vom 4. bis 1. Jt. v.Chr. besitzt der Ort gute Voraussetzungen zur Klärung verschiedener Forschungsfragen der iranischen Archäologie.Die in Kooperation mit der Cultural Heritage Organisation of Mazandaran geplanten Ausgrabungen sollen durch eine geomagnetische Prospektion unterstützt und die gewonnenen Daten unter bioarchäologischen Gesichtspunkten ausgewertet werden. Besonderer Wert wird auf die Untersuchung geomorphologischer, hydrologischer und paläoklimatologischer Einflüsse auf die Entwicklung des antiken Landschafts- und Siedlungsbildes durch entsprechende Fachkräfte gelegt. Ergänzt werden die Ergebnisse aus Gohar Tepe durch Aktivitäten in benachbarten Fundplätzen der Küstenebene und im Hochtal von Kiyasar im Alborzgebirge. Forschungsziele bilden unter anderem die genaue zeitliche Einordnung des Auftretens der monochromen Grauen Ware im späten Chalkolithikum, die Untersuchung der Herausbildung einer Großsiedlung in Gohar Tepe im Laufe der Frühen Bronzezeit, der Niedergang des Ortes ab der zweiten Hälfte des 3. Jt. v.Chr. und der nach wie vor ungeklärte Übergang zwischen Bronze- und Eisenzeit in Nordostiran. Damit wäre es erstmals möglich, eine Großsiedlung der nordostiranischen Bronzezeit gezielt durch archäologische Ausgrabungen in Kombination mit einer Reihe naturwissenschaftlicher Methoden zu erforschen. Alle gewonnenen Daten sollen in einem internetfähigen Archäologischen Informationssystem zusammengeführt und den Projektteilnehmern und anderen Interessenten über ein Geoportal zur Verfügung gestellt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Iran
Beteiligte Person
Ali Mahfroozi
