Siedlungs- und Landschaftsarchäologie der Bronze- und Eisenzeit im Südosten des Kaspischen Meeres.
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es nicht möglich war, in dem geplanten Umfang am Hauptfundort Gohar Tepe zu graben. Trotz der widrigen Umstände war es aber möglich, einige der bereits im Antrag formulierten Ziele zu erreichen und damit einen erheblichen Wissenszuwachs für die Archäologie der Bronze- und Eisenzeit in der Region zu erreichen. So konnte beispielsweise eine weitgehende Aufnahme des Archivbestandes mit den 2003 bis 2008 von den iranische Kollegen unternommenen Aktivitäten erreicht werden. Auch der im Antrag enthaltene Survey in der Küstenebene und den Hochgebirgstälern im östlichen Teil der Provinz Mazandaran konnte in einer Kampagne durchgeführt werden. Zu den aus dem Projektverlauf gewonnenen Ergebnissen gehören: Nachweis einer frühen Neolithisierung der Küstenebene und der Hochgebirgstäler im östlichen Mazandaran mit deutlichen Kontakten zum nördlichen Randbereich des iranischen Hochlandes und zu den neolithischen Kulturen des westlichen Zentralasien (insbesondere Djeitun). Feststellung einer deutlichen Regionalisierung innerhalb des Forschungsgebietes. - Beleg für zahlreiche jungneolithische und chalkolithische Siedlungen des Cheshmeh Ali/Sialk/Hissar Horizontes von zum Teil erheblichem Umfang auch in den Gebirgstälern (Qaleh Pey Tepe, Tepe Sad, Terkam). - Nachweis von Großsiedlungen der Frühen Bronzezeit mit deutlichen Anbindungen an den Bereich der Eastern Grey Ware Culture während der Frühen Bronzezeit im 3. Jt. v.Chr. - Zu Beginn und in der Mitte des 2. Jt. v.Chr. Rückgang der Fundorte, aber Beleg für eine durchgehende Besiedlung der Region während des ansonsten in Nordostiran vorhandenen Hiatus vom Ende der Bronzezeit bis zum frühen 1. Jahrtausend v. Chr. - Frühe Eisenzeit nur schwach nachgewiesen, aber zahlreiche Fundorte, die der Mitteleisenzeit (8.- 6. Jh. v.Chr.) zugewiesen werden können. - Geringer Nachweis für achämenidenzeitliche Nutzung der Region, dafür zahlreiche parthische, sassanidische und frühislamische Fundstellen. Der Kooperationspartner war nicht bereit, in englischer Sprache zu veröffentlichen. So konnten wichtige Ergebnisse des Projektes kaum oder gar nicht bekannt gemacht werden. Lediglich über Erwähnungen in anderen Artikeln gelang es dem Antragsteller, wenigstens einige der Funde und Befunde aus Gohar Tepe vorlegen zu können.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
-
A Hakkari-Type Dagger from „Eastern Anatolia“. Notes on the so-called Daggers with a Crescent Guard. Aramazd. Armenian Journal of Near Eastern Studies VI,1, 2012, 35-59
Christian Konrad Piller
-
Landscape Archaeology South of the Caspian Sea. Some New Insights, in: R. Matthews, J. Curtis (Hrsg.) Proceedings of the 7th International Congress on the Archaeology of the Ancient Near East, The British Museum and UCL London, Wiesbaden 2012, 119-133
Christian Konrad Piller
-
The Caucasian Connection – Reflections on the Transition from the Late Bronze to the Early Iron Age in Northern Iran and its Connections to the Southern Caucasus, in: A. Mehnert, G. Mehnert, S. Reinhold (Hrsg.), Austausch und Kulturkontakt im Südkaukasus und seinen angrenzenden Regionen in der Spätbronze-/Früheisenzeit, Langenweißbach 2012, 305-317
Christian Konrad Piller
-
Bronze Age Anthropomorphic Figurines from Northern ans North-Eastern Iran. A Reappraisal in the Light of New Discoveries.“ In: P. Bielinski, M. Gawlikowski, R. Kolinski et al. (Hrsg.), Proceedings of the 8th International Congress on the Archaeology of the Ancient Near East, 30 April – 4 May 2012, Wiesbaden 2014, 585-601
Christian Konrad Piller, B. Ögüt
