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Sprachdokumentation des Chimini (Bantu, G.40, Kenia-Somalia) mit Schwerpunkt auf Sprachkontaktphänomenen

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191675521
 
Das hier beantragte Forschungsvorhaben hat das Ziel, eine Sprachdokumentation des Chimiini (Bantu, G.40, Kenia - Somalia, ISO Code 639-3: swh) durchzuführen. Neben der Erstellung einer monographischen Beschreibung der Grammatik soll ein Schwerpunkt auf Sprachkontaktphänomenen liegen. Da es bislang nur Einblicke in die Phonologie und die Lexik des Chimiini gibt, ist dieses Vorhaben mit umfangreichen Feldforschungen in Kenia und England verbunden.Das Chimiini ist eine Bantusprache Somalias. Die nächst verwandten Sprachen sind vermutlich Varietäten des Swahili und des Sabaki (Nurse & Hinnebusch 1993). Das Chimiini wurde bis 1992 in der Stadt Barawa (Somalia) gesprochen. Seit dem Beginn des Bürgerkrieges wurden die Sprecher des Chimiini vertrieben und leben heute im Exil, unter anderem in Kenia und England. Daher ist an-zunehmen, dass das Chimiini eine bedrohte Sprache ist. Es fehlen jedoch verlässliche Daten zur An-zahl der Sprecher.Chimiini ist bisher meistens als Dialekt des Swahili klassifiziert worden (Möhlig 1995 oder Nurse & Hinnebusch 1993, inter alia). Das Chimiini war jedoch starkem arealem Kontakt mit dem Somali, dem Arabischen und weiteren Sprachen ausgesetzt. Die wenigen bisher verfügbaren Studien lassen auf grammatische Phänomene schließen, welche das Chimiini mit keiner der genetisch verwandten Spra-chen teilt. Außerdem ist die genaue genetische Klassifikation bis heute umstritten. Eine adäquate Dokumentation würde zu hochinteressanten Ergebnissen im Bereich der Gliederung des Swahili und des Sabaki sowie zu Kontaktphänomenen und Mehrsprachigkeit führen. Außerdem würden Daten zu den bisher kaum beschriebenen und aussterbenden Minderheitensprachen Somalias produziert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien
Beteiligte Person Professor Dr. Mauro Tosco
 
 

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