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Die publizistischen Kontroversen um Thilo Sarrazin, Oriana Fallaci und James Watson in Europa, Nord- und Südamerika

Antragsteller Professor Dr. Kai Hafez
Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191798011
 
Darf man öffentlich sagen, dass Schwarze dumm oder, dass Muslime gewaltbereit (vor allem, aber nicht nur) gegen über Frauen sind? Stellen diese Ansichten Tabus dar oder sind es nur einige Meinungen unter vielen?Anhand der öffentlich ausgetragenen Kontroversen über die Aussagen von James Watson, Oriana Fallaci und Thilo Sarrazin sollen diese Fragen untersucht werden.Wo liegen die Grenzen der öffentlichen Auseinandersetzung, wenn gruppenbezogene, biologische Unterschiede gegenüber schwarzen Menschen und kulturelle Unterschiede gegenüber muslimischen Migranten thematisiert werden?Diese zu untersuchenden Polemiken sind insofern von beispielhafter Natur, da sie publizistische Kontroversen sind, (a) deren Auslöseereignisse Aussagen in den Medien waren, in denen (b) Thematiken angesprochen worden, die intergruppale Beziehungen direkt betreffen und (c) die Aussagen umfassen, denen ein Selbstverständlichkeitscharakter zugeschrieben wird („Jeder weiß doch, dass...“).Der internationale Charakter der Kontroversen ermöglicht zudem, verschiedene Länder in die Analyse einzubeziehen, deren Kommunikationskulturen durch jeweils unterschiedliche historische und politische Erfahrungen mit diesen Themen geprägt sind: Portugal/Spanien (Kolonialismus), Deutschland (Nationalsozialismus), USA („Rassentrennung“) und Brasilien („Rassendemokratie“). Es soll untersucht werden: a) mit welchen Repräsentationen man sich über schwarze Menschen und Muslime in der Berichterstattung auseinander setzt und welche im Verlauf der Kontroverse ausgegrenzt bzw. als illegitim eingestuft werden und b) welche Strategien die Medien und ihre Quellen verwenden, um solche Denkmuster weiterhin zu diskutieren bzw. als legitime Meinungen darzustellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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