Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Wormser Bilderbäckerei. Meister - Werkstatt - Wirkung einer exemplarischen Kunsttöpferei des 15. Jahrhunderts

Antragsteller Dr. Gerald Volker Grimm
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192044327
 
In Worms kamen seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert in der Speyerer Straße hunderte spätmittelalterliche weiße Terrakottafiguren, sogenannte Pfeifentonfiguren, zutage. Der bisherige und unvollständige Katalog beschränkt sich auf einzelne Typen ohne Berücksichtigung der Modelgeneration. Meistens ist der Fundzusammenhang unkenntlich. Einige Figürchen waren gekonnt aber sparsam an Augen oder Mündern bemalt. Es handelt sich also nicht um Fehlbrände sondern um verkaufsfertige Stücke. Der Fundort ist bislang der einzige Nachweis von Pfeifentonfigurenproduktion im Mittelrheingebiet. Mehrfach konnte durch typologische Bestimmung ermittelt werden, dass die Wormser Figuren der ältesten bekannten Modelgeneration von Figurentypen angehören, von denen z.T. wesentlich später Repliken an anderen Orten mittels Abformung hergestellt wurden. Auch im Wormser Material lassen sich mehrere Modelgenerationen feststellen, wobei die jüngeren Stücke den älteren in Stil und Qualität entsprechen, so dass man von einem Werkstattzusammenhang ausgehen kann. Die Analyse dieses Figurenbestandes erlaubt es, das bildhauerische Oeuvre eines Kleinplastikers zu erforschen, dessen Ausmaß das Bekannte bei weitem übersteigt. Durch die Untersuchung der Tonmischungen sind weiterführende Erkenntnisse über die zur Produktion den Handel mit dem Rohstoff Ton im Spätmittelalter zu erwarten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung