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Analyse der mittelfristigen Auswirkungen der Verkürzung der Gymnasialschulzeit um ein Jahr

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192148114
 
Um den Zielkonflikt zwischen der Länge der Schulzeit und der Länge des Erwerbslebens zu lösen, wurde die Schulzeit bis zum Abitur in den meisten deutschen Bundesländern von 13 auf 12 Jahre reduziert, allerdings ohne die Anforderungen an das Abitur zu verändern. Damit sollte dasselbe Niveau an Bildungsqualität in kürzerer Zeit erreicht werden, um Abiturientinnen und Abiturienten einen früheren Start in das Berufsleben zu ermöglichen. Die Wirkungen dieser Reform auf verschiedene Ergebnisvariablen wurden und werden in dem seit knapp fünf Jahren von der DFG geförderten Forschungsprojekt, für das mit diesem Antrag eine Fortsetzung der Förderung beantragt wird, untersucht. Zu diesem Zweck wurde ein in seiner Form einzigartiger Paneldatensatz mit drei Wellen erstellt, in denen insgesamt 1.014 Abiturientinnen und Abiturienten des Doppelabiturjahrgangs 2007 in Sachsen-Anhalt befragt wurden. Der Datensatz enthält repräsentative, umfangreiche und detaillierte Informationen über einen längeren Beobachtungszeitraum - vom familiären Hintergrund und der schulischen Bildung über die nachschulischen Bildungswege bis hin zum Einstieg in das Berufsleben. Damit unterscheidet er sich erheblich von anderen verfügbaren Datensätzen. In einer Reihe von Studien wurden die Reformeffekte auf die Schulleistungen, die zeitliche Belastung, die Persönlichkeitseigenschaften, die nachschulischen Bildungsentscheidungen, die Fähigkeiten im Studium und den Berufseinstieg analysiert, die zum Teil bereits veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angenommen wurden. Außerdem wurden die Auswirkungen auf die nachschulischen Bildungsentscheidungen in anderen Bundesländern mit Hilfe bundesweiter Daten untersucht. Das Ziel der beantragten Verlängerung des Projekts besteht zum einen darin, die begonnenen und noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen weiterzuführen. Zum anderen sollen die Befragungsdaten mit administrativen Daten, den Integrierten Erwerbsbiografien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verknüpft werden, um so auch die langfristigen Wirkungen der Reform auf den Erfolg am Arbeitsmarkt untersuchen zu können. Möglicherweise können mit diesem Datensatz auch Reformeffekte auf die Fertilität bzw. Familiengründung evaluiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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