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Regenwaldzerstörung in Regionen peripherer Staatlichkeit: Umweltbeziehungen, Machtkonfigurationen und Handlungsstrategien lokaler Akteure in Amazonien

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192678131
 
In Amazonien treiben Siedler, indigene Gemeinschaften, Großgrundbesitzer, Firmen, NROs (Nichtregierungsorganisationen) und Regierungsinstitutionen einen Interessenskampf um Ausbeutung und Schutz des Amazonaswaldes. Dieser findet an den internen Grenzen der Durchsetzung staatlicher Kontrolle in vergleichsweise peripheren Regionen statt. Dieses Projekt stellt sich die Frage welche Ordnungen und Normen sich in bis dato weitgehend der effektiven staatlichen Kontrolle entzogenen Regenwaldgebieten durchsetzen und zu welchen lokalspezifischen Konflikten und Dynamiken dies führt. Die Rahmenbedingungen dieser Konflikte sind durch einflussreiche und widersprüchliche soziopolitische Konfigurationen (z.B. Korruption, Patronage) und regionale Formen sozialer Ungleichheit, Macht und Hierarchie geprägt, welche der Durchsetzung nationalstaatlicher Normen z.T. entgegenwirken. Wie beeinflussen diese sozio-politischen Machtkonfigurationen die lokalen Handlungsstrategien? Inwieweit kollidieren staatliche Zielvorgaben mit dem Schutz des Regenwaldes? Welche Möglichkeiten der effizienten und effektiven Umsetzung staatlicher Zielvorgaben in den Bereichen sozialer Gerechtigkeit (Landbesitz) und der nachhaltigen Nutzung und des Schutzes des Regenwaldes existieren? In diesem Projekt werden die Dynamiken und Konsequenzen dieser konfliktiven Ordnungen in zwei Regionen des brasilianischen Bundesstaates Pará (Südosten Parás und der Bundesstraße BR163) untersucht, die sich durch das Vordringen von Landreformsiedlungen, der Sojafront und desillegalen Holzeinschlags auszeichnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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