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Einfluss der Elektrokonvulsionstherapie auf Hirnmorphologie und -funktion: Untersuchungen mit multimodaler MRT-Bildgebung
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193053852
Die elektrokonvulsive Therapie (EKT) ist ein etabliertes Therapieverfahren, das bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen regelmäßig mit gutem Erfolg eingesetzt wird. Dennoch sind die hirnstrukturellen und -funktionellen Veränderungen unter EKT, ebenso wie die zugrunde liegenden Wirkmechanismen, bislang nur in Ansätzen bekannt. In früheren Studien fand sich kein Hinweis auf strukturelle Schädigungen, eine neuere Untersuchung berichtet sogar über eine lokale Volumenzunahme. Mit funktionellen Verfahren konnten Änderungen der Gehirndurchblutung sowie des Glukosestoffwechsels nachgewiesen werden, wenngleich die Befundlage heterogen ist. Aufgrund technischer wie auch methodischer Einschränkungen sind die bisher durchgeführten Bildgebungsstudien bei EKT zu einem großen Teil nur bedingt aussagekräftig. In der geplanten Studie sollen unter Verwendung verschiedener moderner Neuroimaging-Methoden – Volumetrie, Kortexanalyse, DTI, Ruhe-fMRT – strukturelle und funktionelle cerebrale Veränderungen unter EKT untersucht werden. Anders als in früheren Studien, die sich auf Patienten mit depressiven Störungen konzentrierten, sollen auch Patienten mit einer Erkrankung des schizophrenen Formenkreises eingeschlossen werden, um etwaigen störungsbildspezifischen Veränderungen Rechnung zu tragen. Geplant sind Untersuchungen jeweils vor EKT, nach der ersten EKT-Sitzung und nach einer kompletten EKT-Serie. Darüber hinaus soll die zeitliche Stabilität der Befunde nach sechs Monaten überprüft werden. Über Gruppenvergleiche der Hirnstruktur und -funktion hinaus sollen die Befunde mit wichtigen klinischen Parametern, insbesondere kognitiven Funktionen und Psychopathologie, in Beziehung gesetzt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen