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Bündelantrag SCOPSCO: Scientific Collaboration on Past Speciation Conditions in Lake Ohrid - Korrelation zwischen seismischen Daten und physikalischen und sedimentologischen Eigeschaften erbohrter Sedimente
Antragsteller
Professor Dr. Sebastian Krastel
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Physik des Erdkörpers
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194242322
Der grenzüberschreitende Ohrid-See zwischen Mazedonien und Albanien ist einer der ältesten kontinuierlich-existierende See in Europa. Neue Altersabschätzungen durch unsere und andere Arbeiten liegen zwischen 1 und 2 Millionen Jahre. Aufgrund der außerordentlichen Vielfalt an endemischen Arten (mehr als 210 beschriebene Arten) stellt der See ein einzigartiges aquatisches Ökosystem von weltweiter Bedeutung dar. Eine ICDP Kampagne hat im Frühjahr 2013 stattgefunden, (1) um das Alter und den Ursprung des Sees zu bestimmen, (2) um geologische, ökologische und klimatische Veränderungen zu untersuchen, und (3) um die Ursachen für die biotische Entwicklung zu analysieren. Insgesamt wurden an 4 Lokationen mehr als 2100 m Sediment mit sehr hohem Kerngewinn abgeteuft. Alle Kerne wurden von uns vor Ort mittels einer Messbank geloggt. Die von uns aufgezeichnete Seismik bildete die Basis für die Wahl geeigneter Borhlokationen.Das Hauptziel dieses Antrages ist eine gemeinsame Interpretation der Bohr- und der seismischen Daten, um die Entstehung und Entwicklung des Sees zu rekonstruieren. Synthetische Seismogramme sollen zur Korrelation von seismischen und Bohrdaten errechnet werden. Ein intensives Logging Programm (Kern- und Bohrloch-Logging) bildet eine sehr gute Basis zur Errechnung der synthetischen Seismogramme. Die Integration von seismischen und Bohr-Daten ermöglicht eine Extrapolation der Stratigraphie in den drei-dimensionalen Raum. Besonderes Augenmerk wird auf das zeitliche Auftreten von Rutschungen gelegt, die möglicherweise als Proxy für die Paleo-Seismizität verwendet werden können, auf Seespiegelschwankungen, die eine wichtige Steuergröße für die Sedimentationsgeschichte des Sees spielen und auf die Verteilung von Tephren, die eine der kontrollierenden Faktoren für die biotische Entwicklung sein könnten.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme