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Multikollektor Magnetsektorfeld induktiv gekoppeltes Plasma Massenspektrometer

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung in 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194250109
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt für welchen das von der DFG mitfinanzierte Froschungsgroßgerät „hochauflösende Multikollektor ICP-MS“ in den ersten drei Jahren nach Inbetriebnahme Ende 2012/Anfang 2013 verwendet wurde und wird ist die Rekonstruktion freier Sauerstoffgehalte in der erdgeschichtlich frühen Atmos- und Hydrosphäre mit Hilfe von Isotopenbestimmungen redox-sensitiver Metalle. Deren Konzentration und isotopische Signatur in marinen Sedimenten ist u.a. abhängig von globalen Redox-Bedingungen der Atmos- und Hydrosphäre. Die hier untersuchten Molybdän und Chrom Isotopenvariationen in marinen Sedimenten (Karbonaten, Schwarzschiefern und Eisenformationen) mit einem Alter zwischen 2.7 und 2.3 Milliarden Jahren lieferten wichtige Erkenntnisse über die Mobilität und frühdiagenetischen Veränderungen dieser redox-sensitiven Übergangsmetalle, welche auf das Vorhandensein freien Sauerstoffs in Atmos- und Hydrosphäre in diesem Zeitraum hindeuten. Eisenisotopenuntersuchungen an marinen photoferrotrophen Bakterien war ein weiterer wissenschaftlicher Ansatz, die biologische Sauerstofffreisetzung im späten Archaikum zu Quantifizieren. Diese Untersuchungen lieferten wichtige Erkenntnisse über den metabolischen Eisenzyklus in marinen photoferrotrophen Bakterien und dessen Bedeutung für die Sauerstofffreisetzung in den Archaischen Ozeanen. Als integraler Bestandteil des ERC Projektes „From the origin of Earth's volatiles to atmospheric oxygenation“ und in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erfolgte die Entwicklung und Erprobung einer analytischen Methode um stabile Selenisotopenverhältnisse an verschiedenen geologischen und biologischen Proben zu messen. Erste Ergebnisse dieser Arbeit sind ein wesentlicher Inhalt einer Doktorarbeit und weiterreichender Arbeiten im Rahmen des ERC Projektes mit insgesamt einem Nachwuchsgruppenleiter, einem Postdoktoranden und 3 Doktoranden. Des Weiteren lieferten Isotopenbestimmungen redox-sensitiver Metalle mit Hilfe des hochauflösenden Multikollektor ICP-MS in unserer Arbeitsgruppe wichtige Erkenntnisse über global marine Redox-Bedingungen während des Ediakariums und des frühen Juras. Mit der Hilfe von stabilen Chromisotopenanalysen an Evaporiten der Atakama Wüste konnten klimatische Veränderungen in der Andenregion während des Neogens erforscht werden. Neben der Untersuchung dieser wichtigen redox-sensitiven Isotopensysteme wurde das hochauflösende Multikollektor ICP-MS auch für die Bestimmung stabiler Silizium und radiogener Strontium und Hafnium Isotopenverhältnisse benutzt. Die Anwendung dieser Isotopen-Systeme lieferte Informationen bezüglich geologischer und geochemischer Fragestellungen über die Mobilität von Silizium in verschiedenen Verwitterungsprofilen sowie über glazial- interglazialen Wasseraustausch im Schwarzen Meer.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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