Integrale handlungsorientierte Produktivitätsanalyse
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Arbeitsproduktivität ist insbesondere an Standorten mit vergleichsweise hohen Lohnkosten eine wichtige Zielgröße des Produktionsmanagements. Die Steigerung der Arbeitsproduktivität setzt eine umfassende Analyse der produktivitätsmindernden Einflüsse und die Auswahl geeigneter Verbesserungsmaßnahmen voraus. Bislang vorliegende Verfahren der Produktivitätsanalyse können einerseits die heterogenen Einflüsse auf die Arbeitsproduktivität nicht vollständig erfassen; andererseits lag auch kein Verfahren vor, das die Analyseergebnisse systematisch mit Methoden und Hilfsmitteln des Produktivitätsmanagements und der schlanken Produktion verknüpft. Mit der Integralen Handlungsorientierten Produktivitätsanalyse (IHP) liegt nun zum einen ein strukturiertes und evaluiertes Verfahren vor, mit dem Unternehmen die Arbeitsproduktivität detailliert erfassen und analysieren können. Grundidee des Verfahrens ist es, Multiplikatoreffekte für takt- und losgebundene sowie für periodische Zustände auszunutzen, um den Erfassungsaufwand zu reduzieren. Zum anderen ordnet das Verfahren den Zuständen geeignete Verbesserungsmethoden zu, so dass es ein systematisches Produktivitätsmanagement ermöglicht. Im Unterschied zu dem von vielen Unternehmen verfolgten Ansatz, ein ganzheitliches Produktionssystem im Top-down-Ansatz zu implementieren, bietet die IHP die Möglichkeit, die tatsächlich im Unternehmen vorliegenden Probleme zu erfassen und dann für die Problemlösung geeignete Verbesserungsmethoden vorzuschlagen. Der Methodenkatalog für das Produktivitätsmanagement entsteht so im Bottom-up-Verfahren. Die IHP eignet sich in der jetzigen Form vornehmlich für die Großserienproduktion von vergleichsweise homogenen Varianten, also z. B. für die Automobilzulieferung. Dagegen ist sie für die Einzel- und Kleinserienfertigung mit vielen und zudem sehr unterschiedlichen Varianten noch nicht geeignet. In vergleichsweise vielen Unternehmen sind auch die reduzierten Zeitaufnahmen, die das Verfahren vorsieht, nicht erwünscht. Beide Beschränkungen sollen in einem Transferprojekt behoben werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- A Matching Procedure for goaloriented Productivity Improvements. Proceedings of the IEEE International Conference on Industrial Engineering and Engineering Management, Hong Kong, December 2012, pp. 21-25
Czumanski, T.; Jonsson, J.; Lödding, H.
- Integral analysis of labor productivity 45th CIRP Conference on Manufacturing Systems, Athens, Greece, May 2012, Procedia CIRP, Vol. 3 (2012), pp. 55-60
Czumanski, T.; Lödding, H.
- Handlungsorientierte Analyse der Arbeitsproduktivität in der Serienproduktion. Dissertation, in: Lödding, H; Hintze, W.; Nedeß, Chr. (Hrsg.): Wissen schafft Innovation, Nr. 19, Hamburg 2013
Czumanski, T.