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Blutdruckverhalten bei Diabetes mellitus: Mechanismen parasympathischer Funktionsstörungen; Auswirkungen auf autonome Blutdruckregulation, systemische Hämodynamik und Herzfunktion.
Antragsteller
Dr. Volkmar Gross; Professor Dr. Jens Tank
Fachliche Zuordnung
Nephrologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19698095
Die diabetische autonome Neuropathie, gekennzeichnet durch morphologisch-strukturelle Veränderungen an Nerven und Ganglien, fuhrt zu funktionellen Störungen im Herz-Kreislaufsystem. Im Gegensatz zur peripheren Neuropathie, ist die Neuropathie des autonomen Nervensystems kaum untersucht worden, obwohl sie ein erhebliches kardiovaskuläres Risiko darstellt. In dem vorgestellten Programm soll bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ I und II untersucht werden, (l.) ob Veränderungen in der Funktion des Parasympathikus bei diabetischer Neuropathie auftreten, (2.) ob dabei stets strukturelle Schädigungen vorliegen oder es sich auch um reversible Regulations Störungen handeln kann und (3.) ob bei diesem Prozeß zentrale ¿2-Adrenorezeptoren von Bedeutung sind. Dazu werden Langzeitmessungen von Blutdruck und Herzfrequenz, pharmakologische Baroreflextests mit und ohne Stimulation zentraler o2-Adrenorezeptoren durchgeführt. Um den Pathomechanismus dieser Funktionsstörungen mit seinen Auswirkungen auf die Herzkreislaufregulation aufzuklären, soll an diabetischen Mäusen die Hypothese geprüft werden, ob eine Einschränkung der parasympathischen Funktionen auf einer verminderten Ansprechbarkeit zentraler ¿¿-Adrenorezeptoren beruht. Zur Bearbeitung dieser Hypothese soll bei diabetischen Mäusen des Typs I (NOD) und des Typs II (C57BLKS leprdb/db,im folgenden db/db genannt) das autonome Nervensystem (Parasympathikotonus/Sympathikotonus) charakterisiert und das Verhalten der Barorezeptorenfunktion, systemischen Hämodynamik, systolischen/diastolischen Herzfunktion ohne und nach Stimulation der zentralen ¿2-Adrenorezeptoren erfaßt werden. Um die Bedeutung der Isoformen des ¿2-Adrenorezeptors darzustellen, werden Untersuchungen an diabetischen Mäusen, bei denen die Isoformen des ¿2-Adrenorezeptors (¿2A, ¿2B, ¿2C) deletiert wurden, durchgeführt. Komplettiert werden die physiologischen Experimente durch molekularbiologische (AGE-RANGE-NF¿¿), genetische (Mitochondrienfunktion) und histologische (Elektronenmikroskopie von Ganglien) Untersuchungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Hans-Joachim Partke