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Steuergestaltung und Steuerhinterziehung in multinationalen Unternehmen: Interaktionen und Evidenz

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 197540664
 
Durch das spätestens seit 1985 zu beobachtende explosive Wachstum der weltweiten ausländischen Direktinvestitionen entstanden große multinationale Unternehmen (MNU). Diese MNUs sind für einen beträchtlichen Anteil des Welthandels verantwortlich und ihre Gewinne stellen bedeutende Bestandteile der nationalen Körperschaftsteuerbasen dar. Die Präsenz in mehreren Ländern erlaubt es MNUs aber, ihre konzernweite Gesamtsteuerbelastung zu optimieren, indem Gewinne bzw. Verluste strategisch in internationale Tochterunternehmen verlagert werden, um von den jeweils günstigsten nationalen Steuervorschriften zu profitieren. Dadurch kommt es zu substantiellen Einbußen in den nationalen Körperschaftsteuereinnahmen. Empirisch sind die Manipulation von Verrechnungspreisen und die Unterkapitalisierung durch MNU-interne Fremdkapitalfinanzierungen als wesentliche Strategien hoch signifikant. Für die überraschend deutliche Dominanz von Verrechnungspreismanipulationen hinsichtlich Volumen und Ausmaß fehlt in der theoretischen Literatur jedoch eine allgemein akzeptierte, umfassende Begründung.Zielsetzung des Projekts ist es daher, die theoretischen Grundlagen zur Interaktion von legaler Steuergestaltung per internen Fremdkapitals und illegaler Steuerhinterziehung mittels Verrechnungspreisen zu vertiefen, die simultane Verwendung der Instrumente zu erklären und die Implikationen für die komparativ-statischen Effekte von Steuersatzänderungen zu analysieren. Zusätzlich wird der funktionalen Spezifikation von Kosten der Verschleierung der Steuerhinterziehung bzw. der Strafzahlungen bei Entdeckung erhöhtes Augenmerk geschenkt, da diese starke Auswirkungen auf die relevanten Effekte haben sollten. Darüber hinaus wird die empirische Literatur zur Steuergestaltung um die Überprüfung einer neuen Hypothese erweitert, die den dämpfenden Effekt von Minderheitsbeteiligungen auf den Einsatz internen Fremdkapitals mittels einer positiven Externalität zugunsten der Minderheitsgesellschafter erklärt.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Norwegen
 
 

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