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Die Bedeutung von chemischen Signalstoffen bei Froschlurchen am Beispiel des Brutpflegeverhaltens südamerikanischer Pfeilgiftfrösche
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Lötters
Fachliche Zuordnung
Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198249523
Wirbeltiere verfügen über die verschiedensten Kommunikations-Systeme. Kürzlich wurde entdeckt, dass innerhalb der vielfältigen Fortpflanzungsmodi der Froschlurche auch chemische Kommunikation eine Rolle spielt. Der südamerikanische Pfeilgiftfrosch Ranitomeya variabilis (Dendrobatidae: Dendrobatinae) betreibt Brutpflege und das Männchen transportiert seine Kaulquappen auf dem Rücken in der Regel einzeln in Mini-Pools in Pflanzen (Phytotelmata). Hier unterliegen sie einem geringen Prädationsdruck. Da die Nahrungsressourcen in Phytotelmata limitiert und die Larven kannibalisch sind, meidet der Frosch zum Absetzen Pools, die bereits mit Larven besetzt sind. Dies erfolgt durch chemische Perzeption. Doch weder der Signalstoff, noch der Donator-Perzeptor-Weg sind bekannt. Wir untersuchen: (a) inwieweit die Frosch-Art Kaulquappen verschiedenster kannibalischer und nichtkannibalischer Arten erkennt und unterschiedlich darauf reagiert; (b) ob die Signalstoffe in der Luft gelöst sind und R. variabilis sie an der Wasseroberfläche über die Nase aufnimmt; (c) ob kannibalische Larven (auch verwandter Arten) den Signalstoff über den Exkretionsmetabolismus oder als Hautsekret abgeben; (d) inwiefern R. variabilis-Männchen die Signalstoffe nutzen, um ihren eigenen Nachwuchs von dem anderer Männchen zu unterscheiden, um eventuell die eigenen Kaulquappen mit Geschwistern in dem sonst nahrungsarmen Milieu der Mini-Pools mit Nahrung zu versorgen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Werner Brack; Professor Dr. Michael Karl-Heinz Veith