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SPP 1599:  Kalorische Effekte in ferroischen Materialien: Neue Konzepte der Kühlung

Fachliche Zuordnung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Physik
Wärmetechnik/Verfahrenstechnik
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198599533
 
Ein wesentlicher Anteil des in Deutschland und Europa erzeugten elektrischen Stroms wird für Kühlung verwendet und trägt entsprechend zum weltweiten CO2-Ausstoß bei. Kalorische Effekte in Festkörpern versprechen dabei ein hohes Einsparungspotenzial. Die kürzliche Entdeckung großer Entropieänderungen an Phasenübergängen erster Ordnung ermöglicht eine höhere Effektivität. Diese ferroischen Übergänge verstärken die Entropieänderungen von magneto-, elasto-, baro- und elektrokalorischen Effekten. Da sich das Kühlmittel zudem in einem festen Zustand befindet, benötigt diese Technologie keinerlei fluorkohlenstoffhaltigen Kältemittel, die wesentlich zum weltweiten Treibhauseffekt beitragen. Eine kompakte Bauweise und ein skalierbarer Funktionsmechanismus versprechen neuartige Anwendungen insbesondere für die Kühlung von Mikrosystemen. Während die prinzipielle Realisierbarkeit von magnetokalorischer Kühlung bereits offensichtlich ist, hemmt die Notwendigkeit, hohe magnetische Felder (> 2 T) zu erzeugen, noch die großflächige industrielle und kommerzielle Anwendung. Es wird erwartet, dass dieses Hindernis durch Materialien mit geringerer Hysterese und durch die Verwendung andersartiger (elektrischer oder mechanischer) Felder überwunden werden kann. Um die Forschung im Bereich der ferroischen Kühlung zu fokussieren, stellt sich dieses Schwerpunktprogramm den zentralen Herausforderungen, die noch vor der Anwendung ferroischer Materialien in praktischen Kühlungssystemen gelöst werden müssen: Analyse der zugrunde liegenden Mechanismen, Energieeffizienz, Skaleneffekt, Hystereseverluste, Ermüdung und Systemintegration. Hierbei werden folgende "ferroisch-kalorische" Materialklassen und deren Kombinationen untersucht: ferromagnetische, ferroelektrische und ferroelastische Materialien. Die Komplexität der ferroischen Kühlung erfordert eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Materialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Physik. Das Ziel dieses Schwerpunktprogramms ist es, diese unterschiedlichen Disziplinen zu verbinden, um deren komplementäre Kompetenz von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung zu verknüpfen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Schweiz

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