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Respekt innerhalb und zwischen Gruppen: Empfänger- und Geberperspektive

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198638679
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden insgesamt 16 Experimente durchgeführt. Als Folge einer Reihe von konzeptuellen Klärungen, methodischen Erfordernissen und pragmatischen Erwägungen widmeten sich diese schwerpunktmäßig den Konsequenzen von auf Gleichheitsanerkennung basierendem Respekt, den man von Eigen- oder Fremdgruppenmitgliedern erfährt. Als zentraler Befund kann diesbezüglich festgehalten werden, dass gleichheitsbasierter Respekt, der Gruppenmitgliedern von einer Fremdgruppe entgegengebracht wird, die Rekategorisierung von Eigen- und Fremdgruppe im Sinne einer gemeinsamen, übergeordneten Gruppe begünstigt. Dieser Zusammenhang konnte von uns mehrfach nachgewiesen werden, unter anderem unter Verwendung unterschiedlicher sozialer Kategorisierungen und verschiedener Rekategorisierungsmaße. Zudem konnten empirische Belege zur Stützung unserer Transformationshypothese (Vermittlung der Rekategorisierung durch veränderte Ähnlichkeitswahrnehmung) vorgelegt werden. Respekterfahrungen solcher Art fördern darüber hinaus die soziale Kooperationsbereitschaft unter Ausbildung einer übergeordneten Identität und gleichzeitiger Stärkung der Autonomie bzw. Selbstbestimmtheit der einzelnen Gruppenmitglieder. In theoretischer Verallgemeinerung des Rekategorisierungseffektes konnte schließlich auch eine positive Wirkung von Respekterfahrungen auf die Selbst-Kategorisierung als Mensch aufgedeckt werden. Die dynamische Seite von Respekterfahrungen beleuchteten wir mit Hilfe aufwändiger Verhaltensbeobachtungen im Kontext (realer!) sozialer Interaktionen innerhalb und zwischen Gruppen. Im Kontakt mit Fremdgruppenmitgliedern begünstigte die Erfahrung von gleichheitsbasiertem Respekt (Empfängerperspektive) seinerseits Verhalten (Geberperspektive), das einem respektvollen Miteinander über Gruppengrenzen hinweg entgegenkommt. Selbstkritisch ist in diesem Zusammenhang zu bemerken, dass der mit der Durchführung und Auswertung echter Interaktionsexperimente verbundene Aufwand von uns zum Zeitpunkt der Projektbeantragung weit unterschätzt wurde. Diesem Sachverhalt – sowie der konzeptuellen Schärfung unseres Respektbegriffs – sind die Schwerpunktverschiebung in der Projektarbeit weg von der ursprünglich avisierten Symmetrie von Untersuchungen zu gleichheitsbasiertem und leistungsbasiertem Respekt (bzw. Anerkennung) hin zu Ersterem und auch andere Abweichungen vom ursprünglichen Arbeitsplan geschuldet. Die kleinere Serie von Laborexperimenten zu Antezedenzien und Konsequenzen von leistungsbasierter Anerkennung erbrachte neben parallelen Befunden auch zahlreiche Hinweise auf distinkte Effekte. Diesen wird der bisherige Projektmitarbeiter in einem abschließenden Experiment weiter nachgehen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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