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Egalität oder Exzellenz - zur Gleichzeitigkeit gegenläufiger Rationalitäten im deutschen Bildungswesen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 184751107
 
Das Vorhaben untersucht mit der gesellschaftlichen Konstruktion von Egalität und Exzellenz die diskursive Formation und die praktischen Effekte von zwei gegenläufigen politischen Rationalitäten deszeitgenössischen Bildungswesens in Deutschland. Während im Elementar- und Primarbereich des Erziehungssystems ein Vokabular der Chancengerechtigkeit (inklusiv und auf Mindestkompetenzen in der Breite orientiert) den bildungspolitischen Diskurs dominiert, bildet im tertiären Bereich bei den Hochschulen Exzellenz (exklusiv und auf Höchstleistungen in der Spitze orientiert) den Fluchtpunktpolitischer Interventionen und institutioneller Reformprozesse. Untersucht werden soll unter theoretischer Orientierung an den Studies of Governmentality und der Systemtheorie, auf welche Rechtfertigungsordnungen sich diese gegenläufigen Rationalitäten stützen, welche intendierten wie nicht intendierten Effekte sie zeitigen, welche Interferenzen sich zwischen ihnen ergeben und mit welchen Mechanismen der Distinktion und Kohärenzbildung über sie Inklusion und Exklusion im Erziehungssystemorganisiert werden. Dazu sollen in der beantragten ersten Phase die Rationalitäten der beiden Diskursstränge auf den Ebenen von Strategie und Konzeption, institutioneller Umsetzung, öffentlicher Debatte sowie wissenschaftlicher Reflexion diskursanalytisch untersucht werden. In der zweiten Phase sollen die dadurch begründeten institutionellen Praktiken sowie die mit beiden verbundenen Subjektivierungsformenanalysiert werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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