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Exzellenz im Primarbereich. Die 'Beste Schule' als Gegenstand der Aushandlung im Entscheidungsdiskurs der Eltern
Antragsteller
Professor Dr. Georg Breidenstein
Fachliche Zuordnung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung
Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 184751107
In der Studie soll ein Diskursfeld rekonstruiert werden, welches die Kommunikation von Entscheidungen für Grundschulen umfasst. Das Projekt nimmt seinen Ausgang von der Vermutung, dass die Zuordnung zu einer Grundschule qua Wohnort in bildungsbewussten Milieus an Selbstverständlichkeit verliert und dass hinsichtlich der Grundschule zunehmend Wahlmöglichkeiten wahrgenommen werden. Das Forschungsinteresse richtet sich darauf, wie im Zuge dessen Vorstellungen von der ‚besseren Schule’, Exzellenz und Elite entwickelt werden. Dabei ist davon auszugehen, dass der Diskurs um Elite und Exzellenz im Primarbereich auf starke Tabus trifft; im Kontext der Forschergruppe stellt der Primarbereich vermutlich das Feld dar, das am stärksten der Idee der Gleichheit i.S. einer „Schule für alle Kinder“ verpflichtet ist. Von den im Rahmenantrag genannten Mechanismen der Elitebildung fokussiert dieses Projekt vorrangig die Praktiken der Wahl von Bildungseinrichtungen, von denen allerdings angenommen werden kann, dass sie in distinktive und Kohärenz bildende Prozesse eingebettet sind. Zugleich wird auch die Perspektive der betroffenen Grundschulen untersucht, die vermutlich ihrerseits um Familien aus bestimmten Milieus konkurrieren. In diskursanalytischer Perspektive stellt sich die ‚bessere Schule’ als Produkt keinesfalls abgeschlossener Aushandlungsprozesse in einem weit verzweigten Feld verschiedener aufeinander bezogener diskursiver Einsätze dar. Methodisch arbeitet das Projekt mit drei kontrastiven Regionalstudien, die den Entscheidungsdiskurs der Eltern mit einer Kombination aus teilnehmenden Beobachtungen, offenen Interviews und Gruppendiskussionen erheben.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen