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Sicherheitsproduktion und Expertenwissen: Atomgefahr und Katastrophenversicherung in Deutschland, 1955-1986
Antragsteller
Professor Dr. Constantin Goschler
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 199791915
Das beantragte Projekt widmet sich am Beispiel der bundesrepublikanischen Versicherungswirtschaft und ihres Umgangs mit den Risiken der zivilen Atomenergienutzung einem zentralen Feld der Herstellung von Sicherheit in der jüngeren Zeitgeschichte. Die Atomkraftwerke und die mit ihr verbundenen Versicherungsrisiken bildeten einen bislang unerforschten Fokus zeitgenössischer Sicherheits- und Risikodiskurse, die das Projekt in einer integrativen Untersuchungsperspektive auf Ökonomie, Politik und Gesellschaft zusammenführen will. In einem ersten Schritt sollen dazu grundlegende Verfahrensweisen und Wissensordnungen versicherungstechnischer Risikopolitik geklärt werden. Zweitens soll die Relevanz von Versicherungsexpertise für Ausgestaltung und Verlauf der bundesrepublikanischen Atompolitik untersucht werden. Drittens will das Projekt die wechselseitigen Durchdringungen von Versicherungsexpertise und öffentlich-medialen Risikodiskursen um die Atomenergie in den 1970er und 1980er Jahren in den Blick nehmen. Anhand der Sonde „Atomgefahr und Katastrophenversicherung“ soll damit ein Beitrag zu den Umbrüchen und Konfliktfeldern der bundesrepublikanischen Sicherheitskultur von den fünfziger bis in die achtziger Jahre geleistet werden. Dies bildet zugleich den Ausgangspunkt für eine künftig anzustrebende internationale Ausweitung des Untersuchungsfeldes.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen