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Genetische Defekte der der T-Zell-Rezeptor-Signaltransduktion bei Kindern mit EBV-assoziierten lymphoproliferativen Erkrankungen
Antragstellerin
Dr. Kirsten Bienemann
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 199870532
Epstein-Barr-Virus (EBV)-assoziierte lymphoproliferative Erkrankungen stellen ein bekanntes Problem bei Kindern mit angeborenen Immundefekten sowie unter immunsuppressiver Therapie dar. Der Pathomechanismus der selektiven Abwehrschwäche gegenüber EBV bei sonst immunkompetenten Kindern ist jedoch weitgehend ungeklärt. Mutationen in SAP und XIAP sind als Auslöser des EBVgetriggerten X-chromosomalen lymphoproliferativen Syndroms bei Jungen bekannt. Wir konnten kürzlich homozygote Mutationen der IL-2-induzierbaren T-Zell-Kinase (ITK) bei 3 Mädchen und einem Jungen mit EBV-assoziierter lymphoproliferativer Erkrankung nachweisen. Ein Großteil der Patienten zeigt jedoch keine der bekannten genetischen Veränderungen. ITK ist ein essentieller Bestandteil der TZell- Rezeptor-(TZR)-Signalkaskade. Wir konnten zeigen, dass ihr Funktionsverlust zu einer reduzierten TZR-vermittelten Calciumfreisetzung in den Patienten-T-Zellen führt. Hieraus leiten wir die Hypothese ab, dass genetische Veränderungen der TZR-Signaltransduktion möglicherweise eine zentrale pathogenetische Rolle bei der Entstehung EBV-assoziierter lymphoproliferativer Erkrankungen spielen. Zur Identifikation weiterer ursächlicher Gendefekte in dieser Patientengruppe sind folgende Schritte geplant:- Mutationsanalyse aller an der TZR-Signaltransduktion beteiligten Gene durch selektive Exon-Anreicherung und Hochdurchsatz-Sequenzierung bei Kindern mit EBV-assoziierter Lymphoproliferation - Funktionelle Untersuchung verschiedener TZR-Signaltransduktionswege in T-Zell-Linien der Patienten mit nachgewiesener genetischer Veränderung- Überprüfung der Wiederherstellbarkeit der eingeschränkten Funktion durch Komplementation der mutierten T-Zellen mit Wildtyp-Protein
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen