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Der Einfluss von Altersunterschieden auf den Wissenstransfer in Teams

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200443012
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In den kommenden Jahren droht vielen Unternehmen im Rahmen des demographischen Wandels ein Wissensverlust, da sehr viele ältere Arbeitnehmer aus dem Berufsleben ausscheiden und somit die Unternehmen verlassen werden. Eine Möglichkeit zur Begrenzung potenzieller Schäden durch den Verlust wertvollen Wissens ist ein verstärkter intergenerationaler Wissensaustausch gerade zwischen jungen und alten Mitarbeitern. In unserem Projekt haben wir Alterseffekte auf den intergenerationalen Wissenstransfer und deren Bedeutung für die Leistung von Mitarbeitern untersucht. Bei unserer Untersuchung der Bedeutung von Alter und von Altersunterschieden für den Austausch von Wissen ergaben sich insgesamt wenige, aber wissenschaftlich und praktisch bedeutsame Effekte. Wir konnten nicht zeigen, dass ältere Mitarbeiter mehr Wissen weitergeben als jüngere Mitarbeiter. Allerdings zeigte sich, dass Mitarbeiter ähnlichen Alters mehr Wissen untereinander austauschen, gerade wenn sie glauben, dass der Kollege oder die Kollegin ein gutes Verständnis für die Probleme hat. Unsere Analysen gaben darüber hinaus Hinweise darauf, dass Mitarbeiter besser vom Vorgesetzten beurteilt werden, wenn sie viel Wissen von anderen erhalten. Für das Weitergeben von Wissen ergab sich ein umgekehrter Effekt: Mitarbeiter werden vom Vorgesetzten schlechter in ihrer Leistung eingeschätzt, wenn sie viel Wissen an Teammitglieder weitergeben. Es könnte demnach eine Strategie für bessere Leistungsbeurteilungen sein, wenn Mitarbeiter Wissen für sich behalten, gleichzeitig aber versuchen, kritisches Wissen von anderen Teammitgliedern zu bekommen. Dieses Ergebnis ist überraschend und es bedarf weiterer Analysen, um diesen Effekt genauer zu spezifizieren. Zum Beispiel könnte dieses Verhalten zwar für individuelle Leistungsergebnisse förderlich sein, jedoch die Teamleistung gefährden – ein stärkerer Fokus auf die Teamleistung könnte einem solchen Verhalten also gegenwirken. Eine besondere Herausforderung bei der Durchführung des Forschungsprojektes stellte die Gewinnung der Stichprobe dar, weil beim ursprünglichen Kooperationspartner die Studie nicht wie geplant durchgeführt werden konnte, wir also Akquise bei einer großen Anzahl an Organisationen betreiben mussten, um eine vergleichbare Anzahl von Teams für die Studie zu gewinnen. Das aufwändige Studiendesign erschwerte dieses Vorgehen. Trotz der erschwerten Bedingungen konnten wir unsere ehrgeizigen Projektziele erreichen und das Projekt erfolgreich abschließen.

 
 

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