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Steigerung der Prozessleistungsfähigkeit durch Schleifen mit mikroprofilierten Schleifscheiben

Fachliche Zuordnung Produktionsautomatisierung und Montagetechnik
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200523199
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Produktivität von Schleifprozessen ist in den meisten Fällen durch thermisch bedingte Bauteilschädigungen limitiert. Ein Großteil der mechanischen Leistung wird beim Schleifen direkt in Wärme umgewandelt und über die Kontaktzone in das Werkstück induziert. Folgen sind im schlimmsten Fall Bauteilschädigungen, wie Schleifrisse oder Schädigungen der Randzone. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts konnte eine Methodik aufgezeigt werden, welche es erlaubt insbesondere Schruppprozesse, sowohl beim Flach- als auch beim Außenrundschleifen leistungsfähiger zu gestalten. Durch die Verwendung strukturierter Schleifscheiben können größere Zeitspanvolumina von bis zu 300 % im Vergleich zu nicht-strukturierten Schleifwerkzeug eingestellt werden, da Prozesskräfte und die thermischen Belastungen in der Kontaktzone signifikant reduziert werden konnten. Dies ist maßgeblich auf eine effizientere Mikrozerspanung und auf einen verbesserten Kühlmittelfluss und Spanabtransport zurückzuführen. Die erhöhte Rauheit nach dem Schleifen mit strukturierten Schleifscheiben ist für Schruppprozesse akzeptabel, da diese durch nachfolgende Schlichtoperationen ausgeglichen werden kann. Dennoch ist es möglich die Rauheit durch eine Veränderung der Strukturanordnung (Querstrukturen) nur geringfügig zu erhöhen und gleichzeitig die positiven Effekte der Prozesskraftreduzierung beizubehalten. Durch die geneigte und nicht durchgängige Strukturanordnung können Prozessinstabilitäten ausgeschlossen werden, was messtechnisch belegt wurde. Die entwickelte Strukturierungsmethodik erlaubt eine einfache Implementierung in nahezu jede am Markt erhältliche Schleifmaschine, da die Strukturierungswerkzeuge mit konventionellen Abrichtspindeln angetrieben werden. Die Kontaktbedingungen beim Strukturieren wurden umfangreich beschrieben und anhand des Kennwertes der effektiven Kontaktfläche Aeff in komprimierter Form zusammengefasst. Die Schleifuntersuchungen haben gezeigt, dass die Aeff einen dominanten Einfluss auf das Schleifergebnis besitzt und daher als Auslegungsgröße für die Strukturierung verwendet werden sollte. Gleichzeitig beeinflusst Aeff auch signifikant den Schleifwerkzeugverschleiß, welcher mit sinkender Kontaktfläche zunimmt. Dies sollte bei einer späteren industriellen Anwendung stets berücksichtigt werden. Zukünftige Forschungsarbeiten sollten das Verschleißverhalten strukturierter Schleifscheiben umfangreicher untersuchen, um dann in einem nächsten Schritt Methoden und Prozesse für eine effiziente Nachstrukturierung zu entwickeln. Nur so kann eine erfolgreiche Industrielle Implementierung dieser vielversprechenden Ergebnisse erfolgen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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