Optische und mikrophysikalische Charakterisierung von urbanen Aerosolen im Hochfeuchtebereich (90% - 100% relative Feuchte)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Messungen mit dem modernisierten stationären SÆMS ergaben für den Einfluss der relativen Feuchte in Leipzig auf den Extinktionskoeffizienten einen mittleren hygroskopischen Parameter γ = 0.46 ± 0.3. Ein deutlicher Einfluss der Luftmassenherkunft konnte nicht herausgearbeitet werden, sodass angenommen wird, dass das Aerosol am Messstandort in Leipzig von lokalen Quellen beeinflusst wird. Das hochauflösende Spektrometer (0.23 nm) im Bereich 600‒1000 nm wurde eingesetzt um eine verbesserte Aussage über die Partikelextinktionskoeffizienten im Bereich der Wasserdampfabsorptionsbanden zu gewinnen. Mittels Auswertung der gemessenen Wasserdampfabsorption der hochaufgelösten SÆMS-Spektren wurde die streckenintegrierte relative Feuchte bestimmt. Es wurde die Notwendigkeit herausgearbeitet, die SÆMS-Messung mit einer mobilen Variante durchzuführen. Nur so kann der Aerosolextinktionskoeffizient in wichtigen Quellregionen untersucht werden. Ein erster Test konnte bei der Kampagne MelCol2015 des TROPOS durchgeführt werden, wobei eine sehr geringe Aerosolbelastung während der Messkampagne vorherrschte. Aktuell wird ein mobiles 3-Wellenlängen-SÆMS aufgebaut, welches bei zukünftigen Feldmesskampagnen den Partikelextinktionskoeffizienten des bodennahen Aerosols messen soll und somit die Verbindung zwischen Vertikalmessungen mit Lidar und in-situ-Bodenmessungen schafft.