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Die Funktion dopaminerger Mechanismen und des ventralen Striatums beim Wiedererkennen
Antragsteller
Dr. Tobias Sommer-Blöchl
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200799611
Die Funktion des mesolimbischen dopaminergen Systems bei verschiedenen kognitiven Prozessen wie der Belohnungsverarbeitung, dem Verstärkungslernen, der Neuheitsdetektion und der Gedächtnisenkodierung ist intensiv erforscht worden. Auch beim Wiederkennen in Gedächtnistests wird eine Aktivierung dieses Systems, insbesondere des ventralen Striatums, häufig beobachtet. Deren funktionelle Bedeutung wurde jedoch bisher kaum untersucht. Eine aktuelle Studie des Antragstellers legt nahe, dass dieser Aktivität potentiell mehrere Prozesse zu Grunde liegen. So könnte das ventrale Striatum in die belohnende Erfahrung alte Stimuli wiederzuerkennen und in die Detektion neuer Stimuli involviert sein. Über die Erwartung derart belohnender bzw. neuartiger Stimuli könnten im Striatum Vorhersagen und Vorhersagefehler generiert werden. Auch Reaktivierung und Re-Enkodierung der Stimuli während eines Gedächtnistests würden die striatäre Aktivierung erklären.Der vorliegende Antrag hat zum Ziel, diese Hypothesen zu untersuchen. Insbesondere wird der Beitrag dopaminerger Mechanismen mit zwei komplementären Methoden exploriert, dietätischer Dopamindepletion und dopaminergen Genotypen. Mittels multivariater Verfahren soll die Ähnlichkeit des Aktivierungsmusters während Wiedererkennens und Belohnungsverarbeitung quantifiziert werden. Schließlich wird geprüft, inwieweit das striatäre Signal einem Vorhersagefehler entspricht. Der Arbeitsplan wird somit den Beitrag des mesolimbischen dopaminergen Systems zum episodischen Gedächtnis mittels einander ergänzender Ansätze aufklären.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Nico Bunzeck