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Die materielle Veränderung von Kunst durch Transporte: Untersuchungen zu Detektion und Unterscheidung transport- und alterungsbedingter Schäden an Kunstwerken
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Krekel; Professor Dr. Wolfgang Osten
Fachliche Zuordnung
Messsysteme
Kunstgeschichte
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201547731
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Untersuchung und Implementierung eines präzisen Verfahrens zur dreidimensionalen Detektierung und Klassifikation transportbedingter Schäden an Kunstwerken. Durch die Zunahme von Ausstellungen im privaten und öffentlichen Bereich ist die Menge an Transporten von Kulturgut in den letzten Jahren um ein Vielfaches angestiegen. Bei Transporten kommt es nicht nur immer wieder zu Beschädigungen, sondern auch zu Mikroveränderungen, die z.B. durch den Wechsel klimatischer Bedingungen oder Erschütterungen hervorgerufen werden. Mit dem interdisziplinären Forschungsprojekt wurde im ersten Teil durch systematische Kombination verschiedener Sensortechniken zur Erfassung mikrotopographischer Veränderungen, die Möglichkeit zur Generierung objektiver Daten zur materiellen Veränderungen durch Kunsttransporte und deren Ursachen erforscht. In der beantragten zweiten Projektphase sollen nun beide eingesetzte Messverfahren weiter erforscht, bildgebend miteinander gekoppelt und so zu einem praxistauglichen Instrument der Konservierungswissenschaftlichen Forschung entwickelt werden. Erstmals kann so die Veränderung von Kunst durch Transporte und andere Einflüsse anhand objektiver Bilddaten beurteilt werden, wodurch ein vollständig neues Instrument der restauratorischen Dokumentation geschaffen wird. Auf Grundlage der Daten sollen in Zusammenarbeit mit einer namenhaften Kunstspedition aktuelle Standardbedingungen und -abläufe des Gemäldetransports evaluiert und gegebenenfalls verbessert werden. Parallel dazu soll die Shearografie insbesondere hinsichtlich ihres Einflusses auf das Kunstwerk selbst (Kritikalität) überprüft und weiter optimiert werden. Mit den Ergebnissen sollen sowohl für die Schadensanalyse und -Prävention an Kunstwerken neue Wege aufgezeigt als auch eine differenzierte philosophische und ethischen Diskussion über den Umgang mit Kulturgut angestoßen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Kooperationspartner
Professor Volker Schaible