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Examination of a new transdisciplinary framework on pain and suffering by integrating philosophical, psychological, and neuroscientific perspectives

Antragstellerin Professorin Dr. Herta Flor
Mitantragsteller Professor Dr. Fernand Anton
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202569136
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im luxemburgisch-deutschen Kooperationsprojekt „Examination of a new transdisciplinary framework on pain and suffering by integrating philosophical, psychological, and neuroscientific perspectives” wurde der Zusammenhang von klassischen Schmerzdimensionen und Leid untersucht. Dabei wurde der Einfluss von Schmerzstimulationsart, von Persönlichkeitsmerkmalen und kontextuellen Faktoren ebenso berücksichtigt wie die Dimensionalität der Schmerz- und Leidwahrnehmung auf subjektiver und psychophysiologischer Ebene. Im ersten Teilprojekt konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, schmerbezogenes Leid unter Laborbedingungen zu untersuchen und dies dem Leid in klinischen Situationen vergleichbar ist. Schmerzbezogenes Leid stellt dabei eine Komponente der subjektiven Erfahrung der Probanden dar, die unabhängig von der Schmerzintensität und Unangenehmheit betrachtet werden muss. Persönlichkeitsmerkmale wie Furcht vor Schmerzen und externale Kontrollüberzeugungen können die Leidempfindung verstärken. Im weiteren Verlauf des Projekts wurde auf die subjektive Empfindung genauer eingegangen. Adjektive, die Leid am besten beschreiben, involvieren einen wahrgenommenen Verlust von Kontrolle und unsichere Zukunftsperspektiven, mit Anteilen von depressiver Symptomatik. Der wahrgenommene Kontrollverlust wurde anschließend genauer untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Kontrolle unter experimentellen Bedingungen die Empfindung von Leid senken kann und dass hier der Selbstbezug von besonderer Bedeutung ist. Die neuronalen Korrelate von Leid konnten an Gesunden und Patienten mit Fibromyalgie unter Bedingungen des Kontrollverlusts untersucht werden und zeigen einen engen Zusammenhang zur Angst vor Schmerz auf. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Leid ein integraler Bestandteil der Schmerzerfahrung ist und in Schmerzdiagnostik und Therapie berücksichtigt werden sollte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2015) Emotionale Modulation von Schmerz. Habilitation an der medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
    Kamping, Sandra
  • (2015). Suffering as an independent component of the experience of pain. European Journal of Pain, 19,1035-1048
    Bustan, S., Gonzalez-Roldan, A. M., Kamping, S., Brunner, M., Löffler, M., Flor, H. & Anton, F.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/ejp.709)
  • (2015): Affektive Mechanismen der Schmerzmodulation und deren neuronale und neurochemische Korrelate. Doktorarbeit zum Dr. sc. hum., Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
    Löffler, M.
  • (2015): Zentrale neuronale Korrelate subjektiven Schmerz- und Leiderlebens hinsichtlich externalsozialer Hinweisreize und NGF-induzierter lokaler Hyperalgesie. Doktorarbeit zum Dr. sc. hum., Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
    Brunner, M.
 
 

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