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Digitalisierung / Erschließung von Objekten: Digitalisierung von Herbarbelegen bestimmungskritischer Pflanzentaxa in Mitteleuropa
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Stefan Dressler (†); Professor Dr. Frank Hellwig; Dr. Christiane Ritz
Fachliche Zuordnung
Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203037453
Die Evolution und Sippenbildung von Apomikten und Polyploidkomplexen ist von großem Interesse für das Verständnis von Artbildungsprozessen und damit relevant für Evolutionsbiologen und Pflanzengenetiker aber auch für Ökologen mit Interesse an Effekten von Landnutzungs- und Klimawandel. Das Arbeiten mit diesen Taxa ist dadurch erschwert, dass die Identifikation und Erforschung dieser Pflanzengruppen ohne determiniertes und umfangreiches Vergleichsmaterial nicht möglich ist: Leider gibt es nur wenige und zudem oft verstreute Vergleichssammlungen. Das Herbarium Senckenbergianum in Frankfurt/Main und Görlitz (FR, GLM) und das Herbarium Haussknecht (JE) halten sehr große Sammlungen mit zusammen ungefähr 145.000 Belegen bestimmungskritischer apomiktischer Taxa der Gattungen Rubus, Rosa, Alchemilla, Hieracium und Taraxacum. Diese Sammlungen sind wissenschaftlich sehr wertvoll, aber nur zum Teil digital erschlossen. Scans und Detailaufnahmen der genannten bestimmungskritischen Sippen sind so gut wie gar nicht verfügbar.Ziel des beantragten Projektes ist, die vorhandenen Belege nach modernen sammlungstechnischen Vorgaben aufzuarbeiten, ihre Bestimmung zu verifizieren und georeferenziert in einer Datenbank zu erfassen. Dazu werden digitale Scans der Belege und vergrößerte Abbildungen ihrer bestimmungsrelevanten Merkmale über die Datenbank SeSam (incl. GBIF-Anbindung) der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) der Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Digitalisierung dieser Sammlungen ermöglicht einen breiteren Zugang zur Erforschung bestimmungskritischer Taxa, die bisher nur einigen wenigen Spezialisten zugänglich waren.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Beteiligte Person
Professor Dr. Karsten Wesche