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Tod und Auferstehung der Nation: Pantheon in der tschechischen Literatur und Kultur

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203213784
 
Das Projekt rekonstruiert Gemeinsamkeiten architektonischer (visueller) und literarischer Pantheons. Im Zentrum steht die Rolle der Pantheons bzw. der funeralen Kultur bei der Konstituierung der kollektiven Identität in der modernen, an den Auferstehungsmythos fixierten tschechischen Kultur. Der Zusammenhang zwischen der funeralen Kultur und der Konstituierung der kollektiven Identität wird auch dadurch sichtbar, dass das Begräbnis von Václav Hanka, Schlüsselfigur der tschechischen na-tionalen Bewegung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die tschechische Öffentlichkeit der 1860er Jahre mobilisierte und den Durchbruch des tschechischen Lagers bei den böhmischen Landes- und Lokalwahlen ermöglichte. Die anschließend landesweit organisierten Gedenkveranstaltungen für Hanka führten zur Gründung des Svatobor-Vereins, der sich der Erbauung des tschechischen Pan-theons Slavín, der Popularisierung des nationalen Narrativs sowie der Förderung der Erinnerung an und Herausgabe von tschechischen Schriftstellern verpflichtete. So wurde im Svatobor-Verein die Verbindung zwischen architektonischem und literarischem Pantheon und ihre Rolle bei der Konstituierung der nationalen Identität institutionalisiert. Das tschechische Pantheon ist auch deswegen ein europäisches, weil seine Formierung sich stets an den französischen, deutschen, russischen und anderen Vorbildern und Gegenbildern orientierte und orientiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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