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Meta-Metaphysik. Zu Sinn und Unsinn ontologischer Dispute
Antragsteller
Professor Dr. Tobias Rosefeldt
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204566495
Die Beschäftigung mit metaphysischen Fragen erlebt in den letzten Jahrzehnten in der analytischen Philosophie eine beispiellose Renaissance. Seit einigen Jahren hat das dazu geführt, dass man sich unter der Überschrift „Meta-Metaphysik" verstärkt darüber Gedanken macht, ob man über das zentrale Thema der Metaphysik - die grundlegende Struktur der Wirklichkeit - in der Philosophie überhaupt sinnvoll diskutieren kann. Es besteht der Verdacht, dass der Versuch, dabei über das hinauszugehen, was die empirischen Einzelwissenschaften zu diesem Thema sagen, zu Fragestellungen führt, die entweder gar keine objektiv wahren oder falschen Antworten haben oder aber auf triviale Weise zu beantworten sind, und dass metaphysische Dispute häufig auf einem bloßen Streit um Worte beruhen. Dieser Verdacht wurde bereits vor mehr als 60 Jahren von Rudolf Carnap in seinem einflussreichen Aufsatz Empiricism, Semantics, and Ontology geäußert. Carnaps Metaphysik-Kritik beruht allerdings auf sprachphilosophischen und methodologischen Voraussetzungen, die heute kaum jemand mehr teilt, weswegen sich gegenwärtige Metaphysiker davon in der Regel kaum beeindruckt zeigen. Das beantragte Projekt soll untersuchen, ob und, wenn ja, wie man die wesentlichen Aspekte der Metaphysik- Skepsis, die Carnaps Position zugrunde liegen, auf der Höhe der gegenwärtigen Sprachphilosophie und philosophischen Methodologie plausibilisieren und theoretisch ausarbeiten kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen