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Archäologische und paläoökologische Untersuchungen zur Nutzungsgeschichte des Schafbergs - ein nordalpines Hochtal im Montafon, Voralberg (Österreich)
Antragsteller
Dr. Arie Jorinus Kalis; Professor Dr. Rüdiger Krause
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204566767
An der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz befindet sich im Bergmassiv des Raetikons das hoch gelegene Alpgebiet des Schafbergs (1800-2500 m ü. NN), Gemeindegebiet Gargellen. Es liegt an der Wegstrecke eines der prähistorisch wichtigen Passübergänge vom Rheintal nach Vorarlberg, dem Schlappiner Joch. Der Schafberg ist durch seine klimagünstige Lage heute als Wintersportgebiet berühmt, spielte aber bis vor kurzem vielmehr als bevorzugtes Sommerweidegebiet in der örtlichen Landwirtschaft eine bedeutende Rolle. In zwei Geländekampagnen sollen der subalpine und alpine Teil des Schafsberges mittels einer intensiven Geländebegehung umfassend archäologisch und archäobotanisch prospektiert werden. Es ist das Ziel, einerseits fassbare Nachweise der früheren Nutzung an Hand von Sondagegrabungen nachzuweisen, andererseits aus der großen Zahl vorhandener Hangmoore ein Netz von Bohrprofilen zu nehmen, die eine räumlich/zeitliche Analyse der Intensität und Art der früheren Landnutzung ermöglichen sollen. Zwischen 2006 und 2010 wurden vier Alpwüstungen archäologisch untersucht, die in die Zeit zwischen dem 1. Jh. vor Chr. und dem 5. Jh. nach Chr. datieren. Eine archäobotanische Prospektion hat im Sommer 2010 zwei aussichtsreiche Vermoorungen ergeben, aus denen zwei Profile geborgen werden konnten. Ein AMS-Datum reicht in die jüngere Frühbronze-zeit. Ziel dieses kompakten Vorhabens ist es, eine Methode zu entwickeln, die mittels kombinierter archäologischer und paläoökologischer Geländeanalysen in einer sub-alpinen Kleinlandschaft Art und Umfang der frühen wirtschaftlichen Nutzung zu rekonstruieren
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen