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Defizite in emotionsübergreifenden Regulationskompetenzen als aufrechterhaltender Faktor bei Binge Eating Störung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 206820104
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war es zu klären, inwieweit Emotionsregulationsdefizite zur Aufrechterhaltung der BES beitragen und inwieweit solche Defizite einen vielversprechenden Ansatzpunkt zur Behandlung dieser Störungen darstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden zum einen Emotionsregulationskompetenzen von BES-Patienten querschnittlich mit denen einer normalgewichtigen und einer übergewichtigen Kontrollgruppe ohne BES sowie mit denen einer aus bulimischen Patienten bestehenden Kontrollgruppe verglichen. Darüber hinaus wurde der erfolgreiche Einsatz adaptiver Emotionsregulationskompetenzen bei BES-Patienten prospektiv mit der nachfolgenden Anzahl von Essanfällen in Beziehung gesetzt. Im dritten und abschließenden Teil des Projekts wurde untersucht, inwieweit ein intensives Emotionsregulationstraining bei BES-Patienten zu einer bedeutsamen Reduktion der Symptomatik führt. Mitbedingt durch den Wechsel der Studienleiter an andere Universitäten kam es bei der Studiendurchführung z.T. zu erheblichen Verzögerungen. Erste Ergebnisse aus den aktuell noch andauernden Analysen der erhobenen Daten zeigen u.a., dass BES-Patienten im Vergleich zu nicht-klinischen Kontrollgruppen über stärkere Defizite im Bereich des erfolgreichen Einsatzes adaptiver Emotionsregulationskompetenzen berichten, wohingegen sich keine Unterschiede zu bulimischen Personen ergaben. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass der erfolgreiche Einsatz adaptiver Emotionsregulationskompetenzen mit einer geringeren Rate nachfolgender Essanfälle verbunden ist. Ebenfalls erwartungsgemäß zeigte sich, dass Teilnehmer eines Emotionsregulationstrainings von einer deutlichen Abnahme der Essanfälle berichteten, wohingegen dies in der Wartekontrollgruppe nicht der Fall war. Die deutliche Überlegenheit der Trainings- über die Kontrollgruppe blieb dabei auch nach einem 6-monatigem Follow-Up bestehen. Der Befund, dass die Effekte der Gruppenzugehörigkeit auf die BES-Symptomatik von der Zunahme der Emotionsregulationskompetenz mediiert wurde, deutet daraufhin, dass die Wirkung des Trainings tatsächlich auf der stärkeren Zunahme emotionaler Kompetenzen in der Interventionsbedingung beruht. Zusammenfassend liefern die Ergebnisse der Studie deutliche Hinweise darauf, dass Defizite in der Emotionsregulation als wichtiger aufrechterhaltender Faktor für die BES und als ein vielversprechender Ansatzpunkt in der Behandlung der BES gesehen werden können.

 
 

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