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Semantik und Prakmatik der Konditionalsätze: Vom Satz zum Diskurs
Antragstellerin
Professorin Maribel Romero, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 185153653
P2 untersucht die Arbeitsteilung von Semantik und Pragmatik in Konditionalen. Wir erforschen diese Frage in drei Bereichen: Satzebene, Diskursebene, und die Schnittstelle zur Epistemologie.Auf der Satzebene führen wir die Forschung aus der ersten Finanzierungsphase fort. An der morphologischen Komposition des vollständigen Paradigmas konditionaler Konstruktionen untersuchen wir, wie Oberflächenunterschiede zu Unterschieden in Wahrheits- und/oder Glückensbedingungen führen. Wir werden erklären, warum manche Arten von Konditionalen systematisch und annullierbar die Information generieren, dass ihre Antezedenzien unwahr-scheinlich sind, warum andere Arten systematisch (und nur manchmal annullierbar) die In-formation generieren, dass ihre Antezedenzien falsch sind, und warum die übrigen Arten von keiner dieser Informationen begleitet werden.Auf der Diskursebene nehmen wir an der Debatte über strikte und variabel strikte Analysen von Konditionalen teil. Es gibt zwei Argumente für eine strikte Analyse: (i) Sobelsequenzen und (ii) die Lizensierung Negativer Polaritätselemente (NPI). Neue Daten stellen die strikt konditionale Erklärung von Sobelsequenzen in Frage. Wir verfolgen eine Erklärung für konditionale Sequenzen, die sich auf Implikaturen, rhetorische Beziehungen und Informati-onsstruktur stützt und das Potential hat, alle vorliegenden Daten zu erklären. Von Fintel's NPI-Argument für eine strikte Analyse von Konditionalen basiert auf einer erfolgreichen Ge-neralisierung, die NPI-Lizensierung in anderen Bereichen erklärt. Jedoch droht die zentrale Ergänzung in der Erweiterung der Analyse auf Konditionale, ihren Erfolg in anderen Bereichen zu untergraben: beim nicht-adnominalen only und fokus-sensitiven regret und surprise. Wir untersuchen wie die Fokus-Sensititivät dieser Konstruktionen bei gleichzeitiger Lizensierung von NPIs wie in von Fintels Analyse modelliert werden kann.An der Schnittstelle zur Epistemologie studieren wir die Interaktion zwischen Konditionalen, epistemischen modalen Ausdrücken, und evidentiellen Ausdrücken um Werkzeuge zu entwickeln, die helfen werden, eine Lücke zwischen Semantik und Epistemologie zu über-brücken. Epistemologen modellieren, wie Individuen ihre Überzeugungen unter dem Eindruck neuer Informationen ändern. Konditionale spielen in solchen Theorien eine besondere Rolle. Epistemologische Theorien der Überzeugungsdynamik nehmen jedoch an, dass Konditionale keine Wahrheitswerte haben. Das führt zu einem Einbettungsproblem: Wenn Konditionale keine Wahrheitsbedingungen haben, wie erklären wir dann ihre Interpretierbarkeit in komplexen Sätzen mit konditionalen Bestandteilen? Wir erwarten Ergebnisse durch das Stu-dium von Konditionalen zusammen mit Evidentialität und epistemischer Modalität, weil die Mitglieder aller drei Klassen von lexikalischen Einheiten (i) Informationen über die Wahr-scheinlichkeit ihrer Propositionen liefern und (ii) syntaktisch einbettbar sind, wenn auch mit interessanten Einschränkungen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen