Digitalisierung / Erschließung von Objekten: Bündelantrag: Geo- und montanwissenschaftliche Sammlungen in Freiberg und Dresden
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mit der DFG-Förderung zur Erschließung und Digitalisierung von objektbezogenen wissenschaftlichen Sammlungen konnte für den Fachbereich Geowissenschaften ein sehr wichtiges Pilotprojekt realisiert werden. Sammlungen sind unverzichtbarer Teil in der geowissenschaftlichen Forschung und Lehre. Im Zuge einer Digitalisierung stand man vor der Frage, wie ein geeignetes webbasiertes System zur Erschließung und Visualisierung von so unterschiedlichen Objekten wie einer geowissenschaftlichen Sammlung aufgebaut werden könnte. Es wurde eine Datenbankstruktur entwickelt, in der all jene Attribute zusammengeführt werden, die für die Charakterisierung und Beschreibung eines geowissenschaftlichen Sammlungsobjekts benötigt werden. Für die Speicherung in einer sammlungsübergreifenden Datenbank wurden Nomenklaturen, Klassifikationen und Thesauri erarbeitet, um für die Dateneingabe in den wesentlichen Datenfeldern ein kontrolliertes Vokabular vorhalten zu können, um damit wiederum eine Vergleichbarkeit der Daten und folglich auch der Objekte aus verschiedensten Sammlungen zu gewährleisten. Der Aufbau der AQUiLAgeo Datenbank basiert auf einem generischen Datenmodell. Wesentliche Elemente des Datenbanksystems sind PostgreSQL als Datenbankmanagementsystem (DBMS) und Apache Lucene/Solr als nachgeschaltetem Suchserver. Teilmodule sind nach dem Prinzip einer relationalen Datenbank aufgebaut und in AQUiLAgeo integriert. Die von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) im Auftrag der TU Bergakademie Freiberg erstellte Datenbank ist bereits seit 2017 online und unterhttps://webapp.senckenberg.de/aquila-freiberg/home öffentlich zugänglich. Seit der Veröffentlichung wurde das System kontinuierlich weiterentwickelt und stellt aktuell neben der öffentlich zugänglichen Suche auch die basalen Funktionen für die Pflege und Erweiterung der Sammlungsdaten zur Verfügung. Der Entwicklungsstand von AQUiLAgeo kann zum Ende des Projektes trotz des großen Umfanges an realisierten Funktionen noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden (beta-Version mit Entwicklungsbedarf). Somit fehlen AQUiLAgeo zum Zeitpunkt der Berichtsfälligkeit noch einige Module, die im Projektantrag formuliert worden waren. Die digitale Inventarisierung, Erschließung und Präsentation naturwissenschaftlicher Objekte ist für die SGN heute ein zentraler Bestandteil moderner wissenschaftlicher Betätigung in Sammlungen. AQUiLAgeo ist außerdem ein unverzichtbarer Beitrag von Senckenberg für das DINA-Consortium (https://www.dina-project.net). Die noch ausstehenden Module/Komponenten von AQUiLAgeo werden in diesem Zusammenhang weiterhin entwickelt und angepasst. Die Weiterentwicklung von AQUiLAgeo steht auch nach Abschluss der Fördermaßnahme maßgeblich im Interesse der SGN und wird fortgesetzt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2016): 249 Coloured Plates of Meissen Porcelain: A Part of the Mineral Collections of Abraham Gottlob Werner. – In: Wolfschmidt, G. (Ed.): Enhancing University Heritage-Based Research. Proceedings of the XV Universeum Network Meeting, Hamburg, 12–14 June 2014. – Nuncius Hamburgensis, 33: 58–71, Hamburg (tredition)
Heide, B.; Paskoff, S.; Massanek, A.; Heide, G.
- (2016): The Historical Collection of Rock Thin Sections at the Technische Universität Bergakademie Freiberg and Evaluation of Digitization Methods. – In: Wolfschmidt, G. (Ed.): Enhancing University Heritage-Based Research. Proceedings of the XV Universeum Network Meeting, Hamburg, 12–14 June 2014. – Nuncius Hamburgensis, 33: 30–42, Hamburg (tredition)
Eberspächer, S.; Lange, J.-M.; Zaun, J.; Kehrer, C.; Heide, G.
- Die Farbe Blau in der Kennzeichensammlung von Abraham Gottlob Werner – Eine Bestandsaufnahme blauer Minerale um 1800. In: G. Rommel (Hrsg.), Blütenstaub, Jahrbuch der Internationalen Novalis-Gesellschaft, Bd. 3, Königshausen Neumann, Würzburg, 2018, S. 105– 22
G. Heide, A. Massanek, B. Heide
- Die Äußere Kennzeichen-Sammlung von Abraham Gottlob Werner: Würde durch System. In: M. Cluet, A. Fehler, G. Heide (Hrsg.): Die Würde des Minerals – Ein deutsches und zugleich universelles Anliegen / La dignité du minéral – Cause germanique, cause universelle, Würzburg 2019, S. 363– 379
B. Heide, G. Heide
- Kristallographie und Goethe. In: Ausstellungskatalog Abenteuer der Vernunft: Goethe und die Naturwissenschaften um 1800, Klassik Stiftung Weimar, 2019, S. .122– 131
G. Heide, B. Heide
- Zersägt und zermahlen, verätzt und verbrannt, bestrahlt und durchleuchtet: Minerale im Labor – Würde durch Wissen. In: M. Cluet, A. Fehler, G. Heide (Hrsg.): Die Würde des Minerals – Ein deutsches und zugleich universelles Anliegen / La dignité du minéral – Cause germanique, cause universelle, Würzburg 2019, 381–394
G. Heide, B. Heide
- Baumstein und Silberachat : Bergrat Abraham Gottlob Werner und Hofjuwelier Johann Christian Neuber : gab es eine Verbindung? In: Tagungsband Internationales Werner-Symposium 2017, Freiberg, (Freiberger Forschungshefte). - 2020, S. 291-332
U. Kempe, V. Hammer, K. Thalheim, A. Massanek, M. Wagner
- On the historical crystal model sets in the Mineral Collections of Abraham Gottlob Werner of the TU Bergakademie Freiberg, In: Abraham Gottlob Werner und die Geowissenschaften seiner Zeit, Tagungsband Internationales Werner-Symposium 2017, Freiberg. Freib
J. Kjellman, B. Heide, G. Heide