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Bilanzierung von gravitativen Massenbewegungen in proglazialen Systemen

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Paläontologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209752768
 
Teilprojekt 2 (Universität Erlangen) bilanziert die gravitativen Massenbewegungen in dem von schnellem Gletscherrückgang betroffenen oberen Kaunertal (62 km²). Die untersuchten Prozesse reichen von kleinräumigen Kluftöffnungen im Zuge von Frostereignissen über Sturzprozesse bis hin zu Großhangbewegungen. Die direkte Bilanzierung der Sturzprozesse erfolgte bisher an sieben Steinschlagsammelnetzen über einen Zeitraum von drei Jahren, an vierzehn natürlichen Sedimentfallen. Außerdem wurden gravitative Prozesse größeren Volumens mit multitemporalen LiDAR-Messungen quantifiziert. Bewegungsraten an Felsgleitungen und anderen Felsbewegungen wurden ebenfalls durch LiDAR-Messungen und an insgesamt 1250 m Konvergenzmessstrecken (über 100 Segmente) bestimmt. Gleichzeitig erfolgte eine detaillierte geologisch-geotechnische Kartierung des Untersuchungsgebiets mit einem Schwerpunkt auf der Disposition der Felsbereiche gegenüber gravitativen Massenbewegungen. Zur exakten Einschätzung der Aktivität der Großhangbewegungen und Quantifizierung der Felssturzprozesse sind nun weitere ALS-Daten erforderlich. Daher sollen im beantragten Verlängerungszeitraum die ausgefallenen ALS-Befliegungen nachgeholt werden. Mit den ALS-Daten der nachzuholenden Befliegungen werden von TP2 folgende Aufgaben bearbeitet: 1. Die Felsstürze in den höheren Lagen werden bilanziert, sodass alle Magnituden im Sedimenthaushalt berücksichtigt werden können. Bisher konnten lediglich kleinere Steinschlagmagnituden im Sedimenthaushalt berücksichtigt werden, da einzugsgebietsweite ALS-Daten der hochgelegenen Bereiche des Untersuchungsgebiet fehlten. 2. Das Bewegungsverhalten der hochaktiven Felsgleitung an der 'Schwarzen Wand' wird weiter überwacht. 3. Die Prozessraten an aktiven Großhangbewegungen, die bereits identifiziert und geotechnisch kartiert wurden, werden mit weiteren ALS-Daten über einen längeren Zeitraum ermittelt. Hier gilt gleichermaßen, dass einzugsgebietsweite ALS-Daten, die seit 2012 fehlen, für eine zuverlässige Einschätzung der Prozessraten unbedingt benötigt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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