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Mass balance of gravitational mass movements in proglacial systems

Subject Area Physical Geography
Palaeontology
Term from 2011 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 209752768
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Effektiver - und damit für den Sedimenthaushalt relevanter - Materialtransport durch gravitative Massenbewegungen findet im oberen Kaunertal im Wesentlichen durch Sturzprozesse statt. Hervorzuheben sind Steinschläge und Felsstürze von Volumina bis etwa 5000 m³. Sie liefern etwa zu gleichen Teilen die weitaus größte Menge Gesteinsmaterial von den Felshängen in die hangabwärts anschließenden Subsysteme. Dies sind vor allem Sturzschutthalden und - besonders relevant für den Abtransport des Materials - die Gletscher. Innerhalb der Prozessgruppe der Sturzprozesse sind es vor allem bestimmte Lokalitäten, wie zum Beispiel die 'Schwarze Wand' oder die Felshänge an der Weißseespitze, die besonders viel Material liefern. Der Grund hierfür ist die geringe Gebirgsfestigkeit an diesen Bereichen, in Verbindung mit einer rapiden Gletscherschmelze. Größere Felsstürze spielen beim Materialtransport, ebenso wie tiefgreifende Massenbewegungen nur eine untergeordnete Rolle. Einschränkend muss jedoch festgehalten werden, dass für Ereignisse mit hohen Magnituden der Beobachtungzeitraum von zu kurz ist, um für diese gesicherte Aussagen zu treffen. Bezüglich der Methodiken hat sich gezeigt, dass eine Kombination von intensiven Geländearbeiten, die vor allem detaillierte Kartierungen und die direkte Bilanzierung von Massenbewegungen umfassten, in Kombination mit den großflächig vorhandenen ALS-Daten zu optimalen Ergebnissen geführt haben. Unerlässlich ist zudem eine gute Datengrundlage, die die Voraussetzung für die Bearbeitung fortgeschrittener wissenschaftlicher Fragestellungen an der Forschungsfront ist. Hier wurde durch die Klassifikation der Felshänge bezüglich ihrer Disposition gegenüber Sturzprozessen ein neuer Ansatz entwickelt, instabile Felshänge bezüglich ihrer Disposition gegenüber Stein- und Blockschlägen numerisch und flächendeckend zu charakterisieren, der in Zukunft weiter entwickelt und vervollkommnet werden sollte.

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