Neomodernistischer und Liberaler Islam in Indonesien und seine intellektuellen Netzwerkbildungen in die islamische und westliche Welt

• Antragstellerin: Professorin Dr. Irene Schneider
• Fachliche Zuordnung: Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
• Förderung: Förderung von 2012 bis 2017
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 210248189

Das Projekt befasst sich mit zentralen Themen des neomodernistischen und liberalen islamischen Diskurses1 in Indonesien. Sie sind relevant für die gesellschaftliche und politische Entwicklung des Landes und darüber hinaus eingebunden in einen internationalen Diskurs, der nicht nur die islamischen Kernländer im Nahen Osten einschließt, sondern auch die bevölkerungsstärksten islamischen Länder in Süd- und Südostasien sowie die islamische Diaspora in den westlichen Ländern. Es wird untersucht, welcher Einfluss vorliegt, wie Gedankengut rezipiert und verarbeitet wird. Trotz der Schlüsselstellung des Neomodernistischen und Liberalen Islam für die Entwicklung von Staat und Gesellschaft ist er im Gegensatz zu oft untersuchten radikalen Strömungen in der Forschung weitgehend vernachlässigt worden. Dieses Projekt soll Erkenntnisse über die Dynamik und die Mechanismen islamischer intellektueller Entwicklung vor dem Hintergrund der kulturellen und historischen Matrix Südostasiens erbringen. Damit leistet das Projekt auch einen Beitrag zur Zentrum- Peripherie-Debatte, nicht nur, weil Indonesien das größte islamische Land ist, sondern auch, weil in dieser Untersuchung die islamischen Intellektuellen Indonesiens in den Mittelpunkt gestellt werden, aus deren Blickwinkel die weitere islamische Welt intellektuell rezipiert wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Einfluss moderner westlicher Wissenschaftsmethodik, die durch im Westen wirkende oder ausgebildete islamische Intellektuelle auf die Denk- und Argumentationsmuster neomodernistischer und liberaler indonesischer muslimischer Intellektueller wirkt.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen