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Erschließung der Autographen- und Briefüberlieferung der Universitätsbibliothek Leipzig
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211217967
Die Universitätsbibliothek Leipzig besitzt mit ihren Sondersammlungen eine der umfangreichsten und wissenschaftlich bedeutendsten universitären Sammlungen in Deutschland und darüber hinaus. Die darin enthaltene Autographen- und Briefüberlieferung dokumentiert in herausragender Weise sowohl die geistes- und kulturgeschichtliche Entwicklung seit dem Beginn der Vormoderne als auch den Auf-stieg der Wissenschaft zur kulturbildenden Macht in den entwickelten Gesellschaften des 20. Jahr-hunderts. Der vorliegende Projektantrag zielt auf die Erschließung dieses Bestandes.Einen deutlichen Schwerpunkt besitzt die Autographen- und Briefüberlieferung der UB Leipzig im Zeit-raum von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, also in der Epoche, in der sich die moderne Wissenschaftsgesellschaft von der Frühaufklärung bis zur vollentwickelten kriti-schen Wissenschaft der Gegenwart herausbildete. Wohl wenig vergleichbare Bestände in Deutsch¬land dokumentieren die Herausbildung der modernen Wissenschaftsauffassung in ähnlicher Weise. Rund 150.000 autographe Schriftstücke zeugen vom Aufstieg der deutschen Wissenschaft zur Welt¬geltung. Die Briefwechsel von Gelehrten wie Gustav Friedrich Hänel, Rudolf Hildebrand, Johannes Hertel oder Heinrich Leberecht Fleischer dokumentieren die Modernisierungsprozesse des 19. Jahr¬hunderts in der Rechtswissenschaft, der Theologie, den Philologien und anderen Fächern, während die Korrespondenzen von Erich Brandenburg oder Otto Glauning den Aufstieg des Historismus als historiographische Denkform und die Nachlässe von Otto Linné Erdmann, Gustav Kunze oder Otto Wiener die Ausweitung des medizinischen und naturwissenschaftlich-mathematischen Wissen-schaftsmilieus nachvollziehbar machen.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)