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Übergangsmetall-komplexierte Naturstoffderivate: Synthese und biologische Evaluierung metallhaltiger Nucleoside, Aminosäurederivate und Analoga anderer relevanter Naturstoffe als potentielle Tumortherapeutika
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Günther Schmalz
Fachliche Zuordnung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14065420
Wie Vorarbeiten gezeigt haben, besitzen metallhaltige Nucleosidanaloga ein erhebliches Potential für die Entwicklung neuer Wirkstoffe, insbesondere für die Tumortherapie. So wurden im Laboratorium des Antragstellers Nucleoside mit einer Butadien-Fe(CO)3-Substruktur gefunden, die eine starke Apoptose-induzierende Wirkung aufweisen (gerade auch gegen Cytostatika-resistente Tumorzellen bei einem ungewöhnlichen Wirkmechanismus). Im Mittelpunkt des Projektes steht die Frage, welche Rolle das Metallfragment für die Wirksamkeit spielt und welche anderen Metalle bzw. Metallfragmente, angebracht an Nucleosidstrukturen, ebenfalls eine cytotoxische, Apoptose-induzierende und/oder sonstige Wirkung herbeiführen. Aus diesem Grund sollen diverse Nucleosidanaloga auf Basis von Metallocenen, Halbsandwichkomplexen und Carbonyl-(-Komplexen diastereo- und enantioselektiv hergestellt werden, wozu zunächst geeignete Syntheserouten ausgearbeitet werden müssen. Auch die Synthese von Fluoreszenz- bzw. Biotin-markierten Verbindungen ist geplant. Ziel des Projektes ist es, das biologische Potential metallhaltiger Nucleosidanaloga weiter auszuloten und die biochemischen Ursachen der Cytotoxizität der Verbindungen zu erforschen. Zu diesem Zweck ist eine intensive Kooperation mit den mehr biologisch orientierten Arbeitsgruppen vorgesehen, die einerseits das Screening neuer Verbindungen (Struktur-Wirkungsbeziehungen) betrifft, andererseits aber auch die gezielte und detaillierte Untersuchung der zugrundeliegenden Wirkmechanismen. Im Rahmen dieses Teilprojektes sollen ferner Bausteine (metallhaltige Carbonsäuren, Aminosäuren, Nucleoside) bereitgestellt werden, die für andere Gruppen von Wert wären und als metallorganische Module z. B. in Peptide eingebaut werden könnten.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 630:
Biologische Funktion von Organometallverbindungen