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Strategien des Umgangs mit der Begrenztheit kognitiver Fähigkeiten bei Entscheidungen und ihre Bedeutung für ein normatives Konzept praktischer Rationalität

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213931297
 
Ziel des Projekts ist es, einen zentral wichtigen Baustein normativer Theoriebildung in der Frage zu bearbeiten, was es bedeutet, in komplexen Situationen rational zu entscheiden, wenn Kapazität und Zeit zur Bewältigung der – ebenfalls nur begrenzt verfügbaren – Informationen knapp sind.(1) Hier soll die im Übergang zur Neuzeit entstandene, bislang kaum beachtete theologische undphilosophische Tradition des Nachdenkens über komplexe Entscheidungslagen aufgegriffen und weiterentwickelt, d.h. neuen Erkenntnissen der experimentellen Forschung angepasst werden. Dies ist möglich, weil es zum Problem des Umgangs mit beschränkter Rationalität erstaunliche Parallelenzwischen frühmodernen und zeitgenössischen Entscheidungsmodellen gibt. Auf diese Weise kann der gegenwärtig geführte Diskurs um Strategien rationalen Entscheidens vom normativen Blickwinkeldieser heute fast vergessenen Ansätze profitieren, während umgekehrt die theologisch-philosophische Tradition der Entwicklung von Entscheidungsregeln durch deskriptiv verfahrende moderne Analysenerweitert und vertieft werden kann. (2) Die erwähnten frühmodernen Entscheidungsheuristiken beziehen sich auf medizinethische Fragen. Daher sollen in dem hier skizzierten Forschungsvorhaben die theoretischen Voraussetzungen sowie die praktischen Konsequenzen medizinischer Entscheidungenim Mittelpunkt stehen. Angezielt wird eine präskriptiv verfahrende normative Theorie des Entscheidens unter Bedingungen beschränkter Rationalität, die in einen empirisch fundierten deskriptiven Rahmen eingebettet wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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