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Dynamiken in der Entwicklung von organisationalem Stress
Antragsteller
Professor Dr. Christian Dormann
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216693569
Ziel des geplanten Forschungsvorhabens ist die Meta-Analyse von Panel-Studien zu organisationalem Stress (Meta-Stress). Es werden die wechselseitigen zeitverzögerten und/oder synchronen Beziehungen zwischen potentiellen Stressoren und fehlenden Ressourcen auf der einen Seite und Stressreaktionen und reduziertem Wohlbefinden auf der anderen Seite meta-analytisch untersucht. Dazu werden die existierenden Längsschnittstudien zusammengetragen, die sogenannte 2-Variablen- 2-Wellen-Analysen (2V2W) ermöglichen. Diese werden nach den gewählten Zeitintervallen und den Arten von Stressoren bzw. Stressreaktionen unterschieden, und entsprechende Moderatoranalysen werden durchgeführt. Aufgrund der geleisteten Vorarbeiten ist zu vermuten, dass die größten Effekte bei sehr kurzen (aber nicht zu kurzen) Zeitintervallen auftreten. Entsprechend sollten Längsschnittstudien solche Zeitintervalle wählen. Dies würde einen Wandel in der organisationspsychologischen Stressforschung einleiten, die im Wesentlichen Zeitintervalle von einem Jahr und mehr in ihren Längsschnittstudien benutzt, und es würde zu vermehrten Tagbuchstudien oder „Kurzschnittstudien“ über wenige Wochen führen. Weiterhin ist aufgrund der Vorarbeiten zu vermuten, dass die Refuge-Hypothese der umgekehrten Verursachung eher Bestätigung finden wird als die Drift- Hypothese. Dies würde auch die zukünftige querschnittliche organisationspsychologische Stressforschung von dem kritischen Einwand entlasten, die dort nachgewiesenen Zusammenhänge seien aufgrund der umgekehrten Verursachung artifiziell überhöht. Auch die theoretischen Annahmen verschiedener Modelle zum zeitlichen Verlauf von Stressreaktionen bei unterschiedlichen Stressoren sollen mittels der Meta-Analyse untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen