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Die lokale Realität der Depression in Kerala: Glokalisierung des Depressionskonzeptes im biomedizinischen Kontext und Subjektivität der Depression
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Claudia Lang
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218893774
Das hier beantragte Forschungsprojekt untersucht die Aushandlung und Übersetzung von Depression und deren sozialen und gesundheitspolitischen Konsequenzen im Kontext der biomedizinischen Praxis in Kerala. Den ersten Fokus bilden biomedizinische Akteure, die sowohl den Hauptanteil der Versorgung von Menschen mit einer Depressionsdiagnose ausmachen als auch hegemonial in der öffentlichen Debatte um Depression sind und damit entscheidend Subjektivitäten und familiäre Erklärungsmodelle und Umgangsweisen prägen. Der zweite Fokus richtet sich auf die Subjektivitäten von Menschen mit einer Depressionsdiagnose als Schnittstellen von soziopolitischen Strukturen, Machtbeziehungen, Erklärungsmodellen und Perspektiven des Leidens. Das Projekt baut auf den Ergebnissen der vorherigen Forschung der Antragstellerin zur lokalen Aneignung von Depression im Kontext der revitalisierten ayurvedischen Psychiatrie und deren Patienten auf. Am Beispiel der Depression sollen die Forschungsergebnisse zu einem besseren Verständnis von Prozessen der „Glokalisierung“(Robertson 1995) und Transformation globaler biomedizinisch definierter Krankheiten in lokalen Realitäten führen. Die lokale Aushandlung betrifft sowohl die Konzeptionierung, als auch die Manifestation und die sozialen Konsequenzen von Depression. Darüber hinaus soll die Forschung detaillierte ethnographische Ergebnisse zur bislang kaum untersuchten Lebenswelt von als depressiv diagnostizierten Patienten in Indien liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen