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Die Bedeutung von Extraktion und Out-of-sequence-Überschiebung bei der Kollisionsorogenese am Beispiel der Basis der Dent-Blanche-Decke in den Alpen

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 220633478
 
Flachliegende tektonische Kontakte, sowohl Überschiebungen als auch Abschiebungen, spielen eine Schlüsselrolle in der tektonischen Entwicklung von Kollisionsorogenen und bei der Exhumation von hochdruckmetamorphen Gesteinen. Ergebnisse bisheriger Arbeiten haben gezeigt, dass die Combin-Verwerfung in den Westalpen, an der ultrahochdruckmetamorphe Gesteine von solchen mit viel geringerem Metamorphosedruck überlagert werden, eine Extraktionsverwerfung darstellt, entstanden durch die nach unten gerichtete Extraktion des dazwischenliegenden Gesteinsvolumens. Oberhalb der Combin-Vewerfung folgt die Dent-Blanche-Basalüberschiebung (DBBT), eine der wichtigsten Überschiebungen der Alpen, an der kontinentales Kristallin über ozeanischen Serien liegt. Wir vermuten, dass die Bildung dieser Out-of-sequence-Überschiebung eng mit dem Extraktionsprozess zusammenhängt.Die Rolle der DBBT ist unklar wegen widersprüchlicher Beobachtungen und Interpretationen bezüglich ihrer Kinematik und der paläogeographischen Position der Dent-Blanche-Decke. Wir werden sie mit einer Kombination von strukturgeologischer Geländearbeit, Mikrostruktur- und Texturanalyse, sowie petrologischen und geochronologischen Methoden untersuchen. Dies wird das Verständnis der Exhumation von Hochdruckgesteinen und der Bildung und Reaktivierung großer Scherzonen bei der Kontinentkollision voranbringen. Durch Kombination mit petrologischen und geochronologischen Daten wird ein umfassendes Bild der tektonischen Prozesse im Frühstadium der Kontinentkollision entstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Thorsten Nagel
 
 

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