Zum Einfluss individueller Gedächtnisschemata auf nichtsprachliche auditive Verarbeitung aus neurowissenschaftlicher Perspektive
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die erleichterte Entdeckung und Diskrimination motivational relevanter Ereignisse trägt entscheidend zu effizientem Verhalten in komplexen Situation bei. Es erlaubt eine schnelle Orientierung, Bewertung und Reaktion. Ein postulierter zugrundeliegender Mechanismus auf neuronaler Ebene ist eine erhöhte Aktivierung bereits auf relativ frühen sensorischen Verarbeitungsstufen- ein Befund, der vorerst vor allem für emotionale visuelle Darbietungen gezeigt wurde, darauf folgend aber ebenso für emotionale auditive Reize. Es besteht kein Zweifel, dass Emotionen eine besondere Rolle bei der Wahrnehmung spielen und den Verarbeitungsprozess vielfältig beeinflussen. Innerhalb des Forschungsprojekts bin ich der Frage nachgegangen, ob sich diese Effekte ebenso auf die Verarbeitung persönlich bedeutsamer Reize verallgemeinern lassen, die von neutraler Wertigkeit sind, aber durch ihre Handlungsrelevanz in der Vergangenheit als bedeutsam hervortreten. Um Verarbeitungsebenen zu trennen, auf denen die persönliche Erfahrung den auditiven Verarbeitungsprozess beeinflusst, wurden die magnetischen neuronalen Signale analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die unwillkürliche priorisierte Verarbeitung eines persönlich bedeutsamen auditiven Reizes bereits in differentieller Aktivierung des auditiven Kortex manifestiert. Dipolanalysen werden durch Beamforminganalysen ergänzt, um verteilte neuronal Netzwerke zu identifizieren, die an individueller, erfahrungsabhängiger Verarbeitung beteiligt sind.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2013, November). Evidence for schema-based cognitive effects in auditory cortex. Annual Meeting of the Psychonomic Society. Toronto, ON, Canada
Roye, A., Ross, B., & Alain, C.